Am 4. November zeigen 75 Kinos in Deutschland den berührenden Dokumentarfilm „BETTINA“ anlässlich ihres 75. Geburtstag.
IMMER NOCH SO KLEINE HÄNDE – BETTINA WEGNER WIRD 75
Geboren 1947 in Westberlin, in Ostberlin aufgewachsen, mit 36 Jahren ausgebürgert, seither „entwurzelt“. In ihrem Leben versteckt sich nicht, sondern zeigt sich ein Jahrhundert – durch ihren Gestus, ihre Haltungen und Gedanken … und in ihren Liedern. Ihr begegnet zu sein, war und ist ein Geschenk. Es begann (für uns) zunächst mit einer „Live-Scheibe“ (1992). Irgendwann brachten wir Bettina Wegner mit L’art de passage zusammen. Daraus entstanden Ihre beiden auch musikalisch höchst überzeugenden Scheiben „Wege“ (1998) und „Alles was ich wünsche“ (2001), die wir mit der Organisation von gemeinsamen Konzerten begleitet haben.
Das sind quasi unsere kleinen Markierungssteine, die wir auf ihren, langen, verzweigten, immer zweifelnden, nie verzweifelten, künstlerischen Weg setzen durften. Wäre da nicht noch unsere Idee 2019 gewesen, anlässlich von 30 Jahren BuschFunk, beide – Bettina und L’art – mit einem neuerlichen Konzert zusammenzubringen. Ein Glücksfall, den der Regisseur Lutz Pehnert für seinen eindringlichen Film BETTINA. (2022, DVD 01139) – geschickt wie kunstvoll zu nutzen wusste. Pehnert verknüpft gekonnt die verschiedenen Zeitebenen mit und durch seltenes historisches Material (u.a. Tonprotokolle aus ihrer DDR-Gerichtsverhandlung, 1968), befragt sie zu Kunst- und Lebensgefährten wie Thomas Brasch oder Klaus Schlesinger, und zeigt ihren Weg von einem Kind, das Stalin glühend verehrte, einem hoffnungsfrohem jungen Talent, in ein unwirtliches Niemandsland zwischen West und Ost.