Franz Bartzsch, geboren 1947 in Schmölln, ist gestern am 5. Januar 2010 verstorben! Er gehörte als Komponist, Arrangeur und Sänger unbestritten zu den prägenden Musikerpersönlichkeiten des Ostrock – bis zu seiner Flucht in die BRD 1979.
Über das Dresden-Septett und Lift („Wind trägt alle Worte fort“) gründete er 1974 gemeinsam mit Veronika Fischer, dem Gitarristen Johannes Biebl und Frank Hille eine frühe DDR-Super-Band, welche Hit auf Hit produzierte („Blues von der letzten Gelegenheit“, „Auf der Wiese“, „Sommernachtsball“).
Mit 4 PS formierte er dann seine eigene Band und arbeitete u.a. erfolgreich für Angelika Mann („Champus-Lied“), Ute Freudenberg und später im Westen für Boland + Boland, Udo Jürgens oder Roland Kaiser.
Anlässlich des 30- jährigen Bühnenjubiläums von Veronika Fischer standen 2001 beide nach 20 Jahren Pause – dokumentiert auf einem Doppelalbum – wieder gemeinsam, auch singend, auf einer Bühne. Auf Grund des großen Erfolges schloßen sich daran ein neues Programm und eine gemeinsame Tournee an.
2007 erschien bei BuschFunk/Unionton unter dem Titel „Wind trägt alle Worte fort“ ein Porträtalbum mit einer Fülle von Stücken, die er für sich und andere geschrieben hat.
Als 2004 seine Freund und Schlagzeuger Frank Hille verstarb, organisierte Franz Bartzsch gemeinsam mit Schubi Schubert im Berliner Tränenpalast ein würdiges Gedenkkonzert.
Am Abend des 5. Januar 2010 starb Franz Bartzsch an einem Herzinfarkt beim Starten in seinem Auto. Mit ihm ist er einer der herausragenden hiesigen Pop- und Songkomponisten in Deutschland gegangen. So wird sein Lied „Wind trägt alle Worte fort“ als gemeinsamer Song-Opener aller Mitwirkenden von den Puhdys, City bis zu Veronika Fischer auf der im August erschienen zweiten Ostrock-Klassik-Ausgabe ungewollt zur späten Hommage an den genialen Musikus Franz Bartzsch.