Gerhard Schöne: Du hast es nur noch nicht probiert. Live (DCD)

Amiga/BuschFunk/Sechzehnzehn, 1988/1995/2007

Titelliste

  1. Jetzt können sie was erleben (Toncollage)
  2. Weil ich Geburtstag hab
  3. Kleines Mädchen
  4. Blues im Blut
  5. Vielleicht wird`s nie wieder so schön
  6. Geil geil geil
  7. Tagebuch
  8. Sascha lernt laufen
  9. Alles Liebe
  10. Morgen
  11. Alles muß klein beginnen
  12. Mann o Mann
  13. Früher in Papas Hütte
  14. Mit der Mütze unterm Arm
  15. Makkaroni-Tarantella
  16. CD 2: Pechvogel (Instr.)
  17. Stille Wunder
  18. Mit dem Gesicht zum Volke
  19. Meine Rache
  20. Lied für den Feind
  21. Angst
  22. Zauberlied
  23. Geh du nicht auch noch weg von mir
  24. Altersheim
  25. Irgendwann
  26. Du hast es nur noch nicht probiert
  27. Sanftmut den Männern (Siph`amandla)
  28. Autofahrn im Mondschein
  29. Es ist Zeit

Liedtexte

Bitte heute keine giftigen Nebel,
keinen Unfall im Atomkraftwerk,
keinen Schwefelschnee im Erzgebirge – weil ich Geburtstag hab´.
Bitte heute keine Toten in Beirut
und kein Blut heut´ in Afghanistan,
keinen Anschlag heute auf Nicaragua – weil ich Geburtstag hab´.

Refr.:
Weil ich Geburtstag hab´ und mir was wünschen darf.
Weil ich Geburtstag hab´ und mir was wünschen darf.
Vielleicht ´ne Flasche Sekt aus der SU,
´ne Tüte Gummibärchen dazu.
Vielleicht im Bett ein Rendezvous – weil ich Geburtstag hab´.

Doch bitte heut´ kein Attentat in Neu Delhi,
bitte heute keinen Giftskandal,
bitte heute keine Flugzeugentführung – weil ich Geburtstag hab.
Bitte heute keine Ölpest an der Nordsee,
keine Folter heut´ in der Türkei,
keine Kinderarbeit heute in Taiwan – weil ich Geburtstag hab´.

Refr.:
Weil ich Geburtstag hab´ und mir was wünschen darf.
Weil ich Geburtstag hab´ und mir was wünschen darf.

Keinen Polenwitz in Frankfurt an der Oder,
keinen Türkenwitz in Frankfurt am Main,
keinen Schlagstock auf die Kinder Sovetos – weil ich Geburtstag hab´.
Bitte heute keine Rüstungserfolge,
kalten Krieg und heute keinen Trumpf,
kein Manöverspiel im Kinderzimmer – weil ich Geburtstag hab´.

Refr.:
Weil ich Geburtstag hab´ und mir was wünschen darf,
weil ich Geburtstag hab´ und mir was wünschen darf.
Vielleicht, dass mir ein Lied gelingt,
die Postfrau gute Briefe bringt.
Vielleicht, dass uns der Mut nicht sinkt – weil ich Geburtstag hab´.

Gestern konntest du´s nicht fassen,
wie man Kinder schlagen kann.
Du hast dich beschimpfen lassen,
sprachst du fremde Eltern an.

Heut´ behältst du deine Nerven.
Flüsterst höchstens: „Wie gemein.“
Doch die müssen das ja wissen,
du mischst dich da nicht mehr ein.

Refr.:
Mann o Mann – irgendwann
gewöhntest du dich dran.
Mann o Mann – irgendwann
gewöhntest du dich dran.

Gestern konntest du dich freuen
über einen Luftballon.
Und du sagtest zweimal DANKE
für ein Pfefferminzbonbon.

Heut´ verdienst du dir Pralinen
und du schuldest keinem Dank.
Du erkaufst dir deine Freude,
und der Wohlstand macht dich krank.

Refr.:
Mann o Mann – irgendwann …

Gestern musstest du erbrechen,
als im Fernsehen einer starb,
weil er nichts zu Essen hatte,
was dir den Appetit verdarb.

Heute kannst du weiter löffeln
und gesättigt schlafen gehn.
Denn du hast das ferne Elend
ja nun oft genug gesehn.

Refr.:
Mann o Mann – irgendwann …

Gestern brachtest du kein Wort raus,
als sie fragte: „Liebst du mich?“
Wie solltest du in Worte fassen,
was dieses Mädchen ist für dich.

Heute rauchst du ruhig weiter,
wenn sie sich das Hemd auszieht.
Und sagst du zu ihr: „Ich lieb dich.“,
klingt´s wie GUTEN APPETIT!

Refr.:
Mann o Mann – irgendwann …

Gestern hattest du noch Tränen,
kriegtest manchmal Gänsehaut.
Deine Augen sprühten Fünkchen,
und du lachtest gut und laut.

Heute lachst du über gestern.
Heut´ bist du aus anderm Holz.
Heut´ kann dich nichts mehr erweichen
und darauf bist du noch stolz!

Refr.: Mann, oh Mann – irgendwann …

Ging einmal ein Dorfgendarm – tirelirelire,
ging einmal ein Dorfgendarm – tirelirela.
Refr.: Mit der Mütze unter´m Arm – tirelirelire,

mit der Mütze unter´m Arm – tirelirela.
Kam auf eine Hühnerfarm – tirelirelire,
kam auf eine Hühnerfarm – tirelirela.

Refr.: Mit der Mütze …….

Aß ein Hühnchen, fett und warm – tirelirelire,
aß ein Hühnchen, fett und warm – tirelirela.
Refr.: Mit der Mütze …….
Verschluckte sich am Hühnerdarm – tirelirelire,

verschluckte sich am Hühnerdarm – tirelirela.
Refr.: Mir der Mütze …….
Würgte, bis der Doktor kam – tirelirelire,

würgte, bis der Doktor kam – tirelirela.
Refr.: Mit der Mütze …….
Der operierte ihm den Darm – tirelirelire,

der operierte ihm den Darm – tirelirela.
Refr.: Mit der Mütze …….
Daran starb der Dorfgendarm – tirelirelire,

daran starb der Dorfgendarm – tirelirela.
Refr.: Mit der Mütze …….
Man begrub ihn bei der Farm – tirelirelire,

man begrub ihn bei der Farm – tirelirela.
Refr.: Mit der Mütze …….

Ich saß in einem weiten Saal, ein bisschen eingezwängt.
Zu viele Menschen hatten sich noch durch die Tür gedrängt.
Das Podium, vorn, noch menschenleer, von Neonlicht erhellt –
mit Tischen, Stühlen und mit Mikrofonen vollgestellt.
Und ohne Zeremonienkram, vom Beifall kurz begrüßt,
betrat nun der Regierungsstab das Podiumsgerüst.

Der erste Mann des Staates sprach, das Mikro in der Hand.
Er sei auf alle Fragen aus dem Volke nun gespannt.
Gleich flogen ein paar Arme hoch. Die sprachen, standen auf.
Was auch die Leute fragten – vorn gab´s eine Antwort drauf.

Dann sprach eine Ministerin und mal ein Kommandant.
Die Antwort gab stets einer, der das Sachgebiet verstand.
Nur ich verstand nicht allzuviel, mir reichte, was ich sah.
Ich träumte nicht, ich saß dabei – in Nicaragua!
Und die Versammlung hieß:

Refr.:
Mit dem Gesicht zum Volke, mit dem Gesicht zum Volke,
mit dem Gesicht zum Volke – nicht mit den Füßen in ´ner Wolke, nein!
Mit dem Gesicht zum Volke, mit dem Gesicht zum Volke,
mit dem Gesicht zum Volke – ja!

Hier las kein Mensch vom Zettel ab, hier sprach man alles aus.
Oft gab es Zwischenrufe und Gelächter und Applaus.
Das findet immer wieder statt, und jeder darf da rein.
Und keine Frage ist zu heiß und kein Problem zu klein.

Refr.:
Mit dem Gesicht zum Volke ……..

Ach, kleines Nicaragua – so stolz und so bedroht,
noch brauchst du fremde Hilfe, sonst wär´ bald eine Hoffnung tot.
Doch, gib du nicht nur Wolle, Fleisch, Kaffee und Silber fort,
nimm auch noch etwas anderes mit auf in den Export:
Ich meine –

Refr.:
mit dem Gesicht zum Volke ……..

Komm` sie rein! Na kommen sie! Ich bin Schwester Annelie.
Das ist also ihre Mutter. Na, dann wolln wir uns mal umschaun!
Hier im Flur sind die Toiletten. Alles Zimmer mit zwei Betten.
Ein paar Bilder und ein Sessel dürfen mitgenommen werden.
Das ist unser Kätchen Schnirkel.
Die macht Montags Häkelzirkel.
Ja, so lustig ist die immer.
Kätchen, geh mal auf dein Zimmer!

Mama, das ist doch wirklich was für dich!
Prima! Na, hier gefällt`s dir sicherlich. Mama.

Hier im Klubraum wird bis zehn jeden Abend ferngesehn,
und am Sonntag ist Besuchszeit. Gell, da freu`n sie sich schon jetzt drauf.
Manche sind ja nicht ganz reinlich, deshalb riecht es hier wahrscheinlich
noch nach Formalin vom Wischen. Das ist alles nur Gewöhnung!
Hier ist ihre Zimmernummer.
Da im Bett schläft Fräulein Kummer.
Die schweigt schon seit ein paar Tagen.
Na, sie wer`n sich schon vertragen.

Mama, nun sag` doch, daß es dir gefällt.
So schön hab` ich\’s mir gar nicht vorgestellt. Mama.

Unser Haus ist abgelegen. Diese Ruhe ist ein Segen.
Na, nun schaun sie aus dem Fenster. Ist das nicht ein schöner Rasen?
Keine Kinder, die sie stören, überhaupt kein Mucks zu hören,
höchstens, wenn mal einer durchdreht. Doch das werden sie verkraften.
So, das wär`s. Hab`n sie noch Fragen?
Gell, ich darf doch Omi sagen?
Na, wer wird denn plötzlich weinen?
Alles prima, will ich meinen!

Mama, jetzt ist es höchste Zeit für mich.
Kopf hoch! Und halt die Ohren steif, versprich! Mama.

Autofahrn im Mondschein,
nachts nach dem Konzert,
ist einfach herrlich, du.
Die Nacht hat ihren Duft,
die Vogelscheuchen knarren sich
ein paar Signale zu.

Ich dreh die Fenster runter.
Weißt du, wieviel Sternlein stehn?
Ich kann sie jetzt nicht zählen,
ich muss auf die Straße sehn.
Und der kalte Nachtwind
zottelt mir das Haar, he, he!

Autofahrn im Mondschein,
nachts nach dem Konzert,
am Straßenrand ´ne Frau
hat den Bus verpasst,
sie will zum übernächsten Ort.
Jetzt ist mir etwas flau.

Was ich auch erzähle,
sie bekommt kein Wort heraus.
Eine Zigarette rauchen wir
und starrn gradaus.
Endlich ausgestiegen,
steht sie da und winkt, he, he!

Autofahrn im Mondschein,
nachts nach dem Konzert.
Ein Dorf zur Schlafenszeit.
Hinter den Gardinen:
Trauerspiele, Langeweile,
Frust und Zärtlichkeit.

Kleine Katzenaugen
leuchten hinter Büschen auf.
Huschen dann ins Dunkle.
Hunde belln zum Mond hinauf.
Im Radio Tina Turner.
Ich krieg ´ne Gänsehaut, he, he!

Autofahrn im Mondschein,
nachts nach dem Konzert.
Vor mir ein Lichterschein:
Drei LKW´s, geschmückt wie
Weihnachtsbäume. Diese Fahrer
müssen Träumer sein.

Auf der nassen Fahrbahn
glänzt ihr Feuerwerk so schön.
Das ist die Nacht der Leute,
die überall ein Wunder sehn.
Ich bin verliebt ins Leben,
in diesem Augenblick, he, he!

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