Titelliste
- Krieg
- Wie sie sind
- Der König
- Elbflorenz
- Übers Meer
- Gegen Verführung
- Schneller, Höher, Weiter
- Salem aleikum Berlin
- Finale !
- Heimatfront
- Rügen und Hiddensee
- Mein Preis
- Salvador
- Anderwelt
- Mein Sohn
- Hymnus auf die Bankiers
- Und weil der Mensch ein Mensch ist
Besetzung
- André Greiner-Pol: voc, bass, harp, chor
- Tatjana Besson: voc, bass, fl, acc, lyra, chor
- Brian Bosse: voc, git, ac-git, spieluhr, regenmacher, perc, chor
- Egon Kenner: git, mandoline, ac-git, el-bass, chor
- Kick: bass, orgel, chor
- Smolle: drums
- Gäste: Trötsch: hammondorgel, synthesizer, samples
- Oliver Rieck: tp
- Matthias Meissner: alt-sax
- Bando: Intro `Gegen Verführung´
Liedtexte
Text: André Greiner-Pol
wie sie am tsunamiestrand stehn und gaffen
wie sie steuern bezahlen
sich bücken und versichern
wie sie wählen und bei mord auf offener strasse
sich tot fahren und glotzen wie ne herde schafe
wie sie in den puff gehen und in die politik
wie sie achten das gold und küssen den profit
wie sie spenden benefizen, sich belügen und dann siezen,
in mauern hocken
ihre kinder in den krieg ziehn
wie sie ihre wunden lecken jeder für sich
um sich nicht anzustecken, lassen sie sich im stich
wie sie braune scheisse in keramikschüsseln drücken
trinkwasser drauf um nicht zu ersticken
wie sie dann ihr arschloch wischen mit urwaldpapier,
essen ins meer schütten, die börse dankt dafür
wie sie liebe sagen, das der beichtstuhl kracht
und sich in die luft jagen für die gottesmacht
ach, um gott zu gefallen
wie sie sind, wie wir sind
Text: Bertolt Brecht
Laßt euch nicht verführen!
Es gibt keine Wiederkehr.
Der Tag steht in den Türen;
Ihr könnt schon Nachtwind spüren:
Es kommt kein Morgen mehr.
Laßt euch nicht betrügen!
Das Leben wenig ist.
Schlürft es in vollen Zügen!
Es wird euch nicht genügen
Wenn ihr es lassen müßt!
Laßt euch nicht vertrösten!
Ihr habt nicht zu viel Zeit!
Laßt Moder den Erlösten!
Das Leben ist am größten:
Es steht nicht mehr bereit.
Laßt euch nicht verführen
Zu Fron und Ausgezehr!
Was kann euch Angst noch rühren?
Ihr sterbt mit allen Tieren
Und es kommt nichts nachher.
Text: Brian Bosse
Schneller Höher Weiter
mit Gas, Atom und Stahl
überholen wir das Sonnenlicht
auf einem Laserstrahl
Schneller Höher Weiter
vor uns liegt die Nacht
hinter uns Planetenluft
Wissen ist doch Macht
Mars,Jupiter und Neptun
wir rasen daran vorbei
die Erde seh\’n wir nicht mehr
schwerelos und high
Wir finden keinen Horizont
alle Monde unbewohnt
die Sterne viel zu groß und heiß
zahlen wir den letzten Preis
Mayday,mayday hallo Erde
Auf dem Eter schweigt es still
niemand lebt, der uns noch hört
oder uns noch haben will
So reisen wir hier durch die Nacht
mit Seuche, Pest und Schaum vor\’m Mund
der Sauerstoff entweicht ganz schwach
hinten irgendwo am Rumpf
Schneller Höher Weiter
der Computer berechnet unseren Tot
der Countdown läuft unerbittlich
alles leuchtet rot
Schneller Höher Weiter
mit Gas, Atom und Stahl
der Turm zu Babel war gebaut
und fiel zurück in`s Tal//:
Text: André Greiner-Pol
Wir leben in der Hauptstadt,
hier sind viele Kanaken zu Hause.
Hier gibt`s zu essen und zu trinken
Und der Ofen geht niemals aus.
Von der Barnimkante rollt das Holz
In unser Tal.
Für Araber gilt die Ehre,
für Germans zählt die Zahl.
Salem Aleikum
Und für Frauen gibt`s die Freiheit,
für Türken die Moschee.
Und für Kommunisten gibt`s ein Haus
am Müggelsee.
Wo die Mulackritze steht,
findet man käufliche Liebe.
Und so mancher Banker
Kassiert dort seine Hiebe.
Auf Chinesen wirkt die Stadt
wie ein Magnet.
Du kannst mir glauben,
dass an jeder Ecke einer steht.
Doch was wär das alles ohne Hunde
Und Katzen.
Meerschweinchen, Karnickel, Hamster
Und Spatzen.
Nicht zu vergessen sind
die Russen und die Polen.
Die werden euch ganz schön,
das kreuz versohlen.
So sind wir alle Kanaken
In unserer Stadt.
So sind wir alle Kanaken
In unserer Stadt.
Text: B. Brecht
Auszüge: `Über die Unsicherheit menschlicher Verhältnisse´
Das nackte Recht des Menschen ist auf Erden,
da er ja nur kurz lebt, glücklich zu sein.
Teilhaftig aller Lust der Welt zu werden,
zu Essen Brot zu kriegen und nicht einen Stein.
Das ist das nackte Recht des Menschen hier auf Erden.
Doch leider hat man bisher nie vernommen,
das etwas recht war und dann war´s auch so.
Wer hätte nicht gern einmal Recht bekommen,
doch die Verhältnisse, die sind nicht so.
Ein guter Mensch sein, ja wer wär`s nicht gern?
Sein Gut den Armen geben, warum nicht?
Wenn alle gut sind, ist sein Reich nicht ferne.
Wer stünde nicht gern in seinem Licht?
Doch leider sind auf diesem Sterne eben,
die Mittelkärglichen, die Menschen roh.
Wer möchte nicht in Fried und Eintracht leben,
doch die Verhältnisse, die sind nicht so.
Da hast Du leider eben Recht,
die Welt ist arm der Mensch ist schlecht.
Natürlich hab ich leider Recht,
die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht.
Wir wären gut, anstatt so roh,
doch die Verhältnisse, die sind nicht so.
Text: Brian Bosse
Terror, das ist der Krieg der Kleinen
Krieg, das ist der Terror der Großen.
Die Götter schauen zu,wie ihre Schafe sich zerreißen.
Die Könige haben ihre Bauern verstoßen.
Du sitzt an der Heimatfront bei Leberwurst und Wein
Unter deinem Tellerrand hörst du keine Kinder schrein
Du hast doch dein Gewissen mit Spenden schön saniert
damit unter deinem Kissen keine Bombe explodiert.
Mit allen deinen Konten bist du mit dabei, zahlst du an alle
Fronten für jede Schweinerei.
Bist ein guter Soldat ohne Kimme und Korn.
Auch frisst du nur Salat, das hast du dir geschwor`n.
Chor
Und gräbst du in deinem Kopf ob das alles richtig ist,
auch dein Opa hat sich schon einmal von der Front verpisst,
Da haben sie ihn gejagt und an die Wand gestellt,
Und auch dich werden sie jagen
für ihren heiligen Terror
Das ist der Krieg der Kleinen
Krieg, das ist der Terror der Großen
Die Götter schauen zu,wie ihre Schafe sich zerreißen.
Die Könige haben ihre Bauern verstoßen für ihren heiligen Terror.
Text: Smolle
Rügen und Hiddensee,
Hiddensee und Rügen.
Rügen und Hiddensee.
Jawoll.