Gerhard Schöne: Böses Baby Kitty Schmidt

BuschFunk, 1995

Titelliste

  1. Willst du richtig zaubern können
  2. Das Wolfskind I
  3. Der späte Fred
  4. Der weiße Dampfer
  5. Das Wolfskind II
  6. Klein Kapütze mit der roten Mütze
  7. Die Sammlung des blinden Herrn Stein
  8. Böses Baby Kitty Schmidt
  9. Wenn die Eltern erzählen
  10. Lena war krank
  11. Die Abenteuer des Löwenkindes Hugo
  12. Ling! Ling! Geht das Telefon
  13. Das Entlein
  14. In der Dudeldödelstraße
  15. Wolfskind III
  16. Konfetti, Spaghetti
  17. Das bucklige Mädchen

Besetzung

  • Gerhard Schöne: voc
  • Christian Georgi: sax, pan-flöte, perc
  • Marc Boukonya: pos
  • Chorkinder der Marzahner Promenaden- Mischung e.V.: chor
  • Volker Kaminski: bass, fretless bass
  • Tim Hahn: drums, perc
  • Karl- Heinz- Saleh: git, bass, perc, synth
  • Tina Tandler: sax
  • Jörg Nassler: acc-git, e-git, voc, perc, banjo, bass
  • Sophie, Luise, Katharina, Franziska, Martin, Sebastian: chor

Liedtexte

Willst du richtig zaubern können?
Willst du wissen, wie das geht?
Dann kann ich dir was verraten,
das in keinem Schulbuch steht!
Hab` vom Hexenkind erfahren
das Geheimnis, Satz für Satz.
Darfst es keinem weitersagen,
sonst war alles für die Katz!

Willst du, daß dich jemand lieb hat,
aber du bist ihm egal,
backe ihm ein Honigplätzchen,
küß\‘ das Plätzchen siebzigmal,
leg\‘ es auf dein Herz und sage:
Bitte, bitte, liebe mich!
Danach gib es ihm zu essen,
zack – ist er verliebt in dich!

Willst du einmal ganz allein sein,
such dir ein Versteck in Ruh.
Nimm ein blaues Taschentüchlein
und deck dir die Augen zu.
Sage leise: Kleine Muschel,
tief im Meer, laß` mich herein!
Will in deinem Häuschen wohnen!
Plötzlich bist du ganz allein.

Mußt du einmal Wut ablassen,
such dir einen großen Stein.
Spuck darauf, bis er ganz naß ist,
grab ein Loch und schmeiß ihn rein.
Doch eh` du das Loch zuschüttest,
sag ein ganz, ganz schlimmes Wort.
Halt die Luft an! mach das Loch zu!
Atme aus! Die Wut ist fort!

Willst du einen Schatz entdecken?
Nimm ein Kükenfederlein.
Wirf es nachts aus deinem Fenster.
Aber es muß windig sein!
Hast du es allein bei Mondlicht
irgendwo im Gras entdeckt,
hol die Schaufel. Wenn du Glück hast,
liegt grad dort ein Schatz versteckt!

Wünschst du dir gute Gedanken?
Klarer als der Morgenstern?
Halte zart mit beiden Lippen
einen Sonnenblumenkern.
Lege dich auf eine Wiese
in den goldnen Sonnenschein,
und auf einmal fällt dir etwas
Wunderwunderschönes ein!

Am Montag kam Fred
schon wieder zu spät,
der Lehrer hat ratlos die Augen verdreht.
Fred sagte: „Mein Paps
trank heute Nacht Schnaps
und ist aus Versehen auf meinen
Wecker getapst.“

„Mein Papi hatte nämlich gestern
Geburtstag –
da kann ich ihm das ja nicht übelnehmen,
oder?“

Am Dienstag kam Fred
schon wieder zu spät,
der Lehrer hat ratlos die Augen verdreht.
„Ich bin heute Nacht
vom Hochbett gekracht.“
sprach Fred. „Bin erst jetzt aus der
Ohnmacht erwacht!“

„Mein Hochbett ist zwei Meter hoch –
dabei hätte ich mir den Hals brechen
können.
Dann würde ich jetzt nicht mehr leben,
und sie würden heute um mich trauern!
Naja, ist ja noch mal gutgegangen.“

Am Mittwoch kam Fred
schon wieder zu spät,
der Lehrer hat ratlos die Augen verdreht.
Fred sagte: „Mein Hund
verschluckte ein Pfund
Knallerbsen. Drum war ich beim Tierarzt
´ne Stund´!“

„Der Doktor mußte ganz vorsichtig operieren,
damit die Knallerbsen nicht losgehen,
sonst wäre mein Wuffi explodiert – saugefährlich
war das!“

Am Donnerstag kam Fred
schon wieder zu spät,
der Lehrer hat ratlos die Augen verdreht.
Fred schluchzte: „Mein Hemd
hat sich heut verklemmt,
im Fahrstuhl, bis jemand die Tür aufgestemmt!“

„Eine halbe Stunde lang hab ich mit
dem zerrissenem Hemd an der
Fahrstuhltür gehangen. Und die
Handwerker mußten wahnsinnig aufpassen,
daß sie nicht meine Rippen erwischen
– mit dem Presslufthammer!“

Am Freitag kam Fred
schon wieder zu spät,
der Lehrer hat ratlos die Augen verdreht.
„Meine Zahnspange fiel
heut´ im Frühstücksgewühl
in den Toaster“, sprach Fred, „und wurde
einfach nicht kühl!“

„Das hat wie irre gefunkt und geblitzt in
dem Toaster – aber mein Papa hat dann
mit der Kohlenzange und seinen
Spezialhandschuhen die Zahnspange da
wieder raus geholt.
Und alle haben mir dann noch beim
Pusten geholfen, sonst wäre ich jetzt
noch nicht hier! Ehrlich!“

Am Samstag kam Fred
nicht raus aus dem Bett,
denn schließlich war schulfrei. Das fand
er ganz nett.
Er war zwar schon wach,
doch dachte er nach,
was wohl am Montag passiert und an
den Tagen danach!

„Ohjeojeoje!
Vielleicht fällt mal ´ne Sternschnuppe auf
unser Dach – oder – meine Mami
nimmt statt ihrer Aktentasche aus
Versehen meinen Ranzen mit in ihr Büro
– oder -unsere Waschmaschine läuft
über, und ich muss dann das ganze
Haus auspumpen – oder – unsere
Hamster kriegen Durchfall – oder –
Mäuse fressen meinen Ranzen an –
oder – meine Federmappe fliegt ins Klo
– oder – ich muss ……..“

Klein Kapütze mit der roten Mütze
wurde falsch herum gebor´n,
´s ging ihm nix dabei verlor´n,
nur total verdrehte Ohr´n.
Was man sprach, verstand er drum
immer völlig falsch herum.
Ritsche, ratsche, Donnerblitz – rote Mütze, klein Kapütz.

Klein Kapütze mit der roten Mütze
ging vergnügt zur Schule hin,
stand im Klassenzimmer drin,
sprach zu ihm die Lehrerin:
„So ein feiner Ranzen hier!“,
verstand er: „Kleiner, tanzen wir!“
Und sie tanzten wundervoll – in der Schule Rock´n Roll.

Klein Kapütze mit der roten Mütze
sah im Zirkus einen Clown
einen andern Clown verhau´n,
er konnt´ fast nicht mehr hinschau´n.
Rief der: „Au, nicht auf den Bauch!“,
verstand er: „Kleiner, hau mich auch!“
Klein Kapütze sprang herbei – oh, war
das ´ne Keilerei!

Klein Kapütze mit der roten Mütze
fuhr mal auf dem Ozean
mit ´nem kleinen Ruderkahn.
In den Wellen schrie ein Mann:
„Hilfe, ich ertrinke hier!“,
er verstand: „Winke mir!“
Freundlich winkte er und dacht´ –
komisch, dass der gar nicht lacht?

Klein Kapütze mit der roten Mütze
musste auch zum Militär.
Kam der General daher,
keiner war so doof wie der.
Und er schrie: „Schieß ins Loch!“,
er verstand: „Küss mich doch!“
Und er knutschte eine Stund´ – dem
General die Lippen wund.

Klein Kapütze mit der roten Mütze
fand ´ne Frau, das war nicht dumm.
Gott sei Dank kein bisschen stumm,
nur der Mund verkehrt herum.
Alles, was sie sprach, verkehrt,
hat er richtig ´rum gehört.
Nach zehn Jahren gab es denn –
dreizehn Kleinkapützelchen.

Als ich Kind war, da wohnte in unserem Haus
ein Blinder, der alte Herr Stein.
Der schickte mich manchmal zum Einkaufen fort,
manchmal lud er mich zu sich ein.

Einmal hat er mir sein Geheimnis gezeigt.
Lauter Schachteln und Dosen warn das,
meist leer, und doch war ein Geheimnis daran.
Thrwerdet sofort hören, was:

Ref.: Die Sehenden heben sich Photos auf.
Was machte der blinde Herr Stein?
Er fing sich Geräusche, Geschichten, Musik
in Dosen und Schächtelchen ein.

Zuerst hat er mir eine Muschel gereicht.
Drin rauschte ganz ferne das Meer.
Ich hörte die Brandung und Möwengeschrei.
Dann lief durch den Sand irgendwer.

Ein Kind sang ein Seemannslied klar vor sich hin.
Herr Stein lauschte auch ganz verzückt.
\“Das war ich, als ich grad so alt war wie du!\“,
sprach er, \“ist schon ganz schön verrückt!\“

\’ne Schachtel mit Streichhölzern schüttelte er
und machte sie\’n klein Stückchen auf.
Da klang aus der Ferne Spieldosenmusik
und Weihnachtsgesänge herauf.

Dann hörte ich Schüsse und Kindergeschrei.
Vorbei war es mit der Musik.
Herr Stein nahm mir traurig das Schächtelchen weg
und sagte: \“Ja, damals war Krieg!\“

Die Sehenden …

Die Blechtabakdose des Großvaters hielt
er mir eines Tages ans Ohr.
daraus kam ein Lokomotivengeschnauf,
Geratter und Pfeifen hervor.

Dann hörte ich selbst seinen Opa erzähln:
\“Mein Zug war total eingeschneit.
da habe ich mit meiner Schaufel allein
die Schienen von Schneeweh\’n befreit!\“

Erst nach einem Jahr hielt er mir eines Tags
die liebste Erinnerung hin.
Ein zierliches, goldenes Seifenetui,
verliebtes Getuschel darin.

Ein junger Mann spielte laut singend Klavier,
dazu schöner Mädchengesang.
Herr Stein schnaubte laut in sein Tüchlein und sprach:
\“Nur schade, es währte nicht lang!\“

Die Sehenden …

Noch oft hat Herr Stein mir ein Döschen gereicht,
Schatullen und Schachteln voll Klang.
Ich brauchte kein Femsehn, so spannend war das.
Nie war mir die Zeit bei ihm lang.

Bei einem Spaziergang fiel er plötzlich um.
man fuhr ihn zur Klinik sofort.
Ich machte am nächsten Tag einen Besuch.
Stilllag er im Krankenbett dort.

Die Hände zart an beide Ohren gelegt,
so lauschte er völlig betört
und flüsterte immer: \“Hörst du die Musik?\“
Ich aber hab gar nichts gehört.

Die Nacht darauf starb er, die Hände am Ohr,
als ob er noch mehr hören will.
Die Schachteln, Schatullen und Dosen jedoch,
dieblieben seitjenem Tag still.

Das ist die Geschichte von dem Baby
Kitty Schmidt,
einem süßen Wickelkind von einem
Jahr.
Das lag still in seinem Wagen,
ließ sich windeln, füttern, tragen,
bis zu jenem Tag, als sein Geburtstag
war.

Kittys Eltern tranken mit den Gästen
abends Schnaps.
Plötzlich wankte Tante Elli auf sie los
und rief: „Bussi, Bussi! Schatzi!
Kille, kille! Schmatzi! Schmatzi!“
Da warf Kitty ihr die Torte in den
Schoß.

Pfui! Igitt! Böses Baby Kitty
Schmidt! Du! Du! Du! Nein, nein!
Ääääx! Baba! Kitty, Kitty nana! Wirst
du wohl ein braves Baby sein!

Alle Männer pafften, Kitty kriegte
kaum noch Luft.
Plötzlich griff sie in den
Aschenbecher rein.
Zwei Zigarren, die da lagen,
rutschten Papa in den Kragen.
Da fing Papa wie ein Löwe an zu
schrei´n:

Pfui! Igitt! Böses Baby Kitty
Schmidt! …

Später dann, beim Tanzen, wurde sie
herumgereicht.
Ein Geschiebe, ein Gequieke und
Geschups.

Tante Rose rief: „Hallochen!
Jetzt beiß ich dir ins Popochen!“
Da entließ das Baby einen
Donnerpups!

Pfui! Igitt! Böses Baby Kitty
Schmidt! …

Weil das Baby weinte, nahm der Opa
seinen Schnaps.
Und er sagte: „Glucki, glucki, feiner
Saft.
Denn dann schläft mein kleiner
Hase.“
Kitty griff nach seiner Nase
und biss wütend da hinein mit ganzer
Kraft.

Pfui! Igitt! Böses Baby Kitty
Schmidt! …

Plötzlich lief das Baby ganz alleine
durch den Flur,
sprang ganz lässig auf ein Skateboard
und fuhr weg.
Mama weinte, Papa schluckte,
die Verwandtschaft aber guckte
ganz verdutzt dem Baby nach, na so
ein Schreck!

Nach ´ner Weile hielt es wieder ganz
gekonnt vor´m Haus.
Zehn Portionen Eis verteilte es
geschwind.
Wieder alle applaudierten,
jubelten und gratulierten
diesem fabelhaften, lieben süßen
Kind.

Refr.:
Wenn die Eltern erzählen, wieviel besser sie war´n,
frag´ mal Opa und Oma – dann kannst du was erfahr´n!
Wenn die Eltern erzählen, wieviel besser sie war´n,
frag´ mal Opa, frag´ mal Oma – oh, oh, oh, oh!

Papa hat als Junge auch Angst gehabt im Keller.
Mama war im Dauerlauf überhaupt nicht schneller.
Sie hat auch im Unterricht heimlich abgeschrieben.
Und in fremden Gärten hat Paps sich rumgetrieben!

Mama aß vom Kuchenblech einmal alle Streusel.
Papa hat ein Herz gemalt an das Wartehäusel.
Und von einem Liebespaar die Namen drangeschrieben.
Damit jeder wissen sollte, dass die zwei sich lieben!

Refr.:
Wenn die Eltern erzählen …….

Mami ist als Kind einmal auf das Dach geklettert.
Wie hat Opa damals mit Mamilein gewettert!
Wer versteckte einst als Kind raffiniert den Besen,
weil er Flur auskehren sollte – Papa ist´s gewesen!

Papa hat genau wie du ständig rumgeblödelt.
Auf dem Schulweg hat Mama fürchterlich getrödelt.
Und mit Sieben hat sie schon Lippenstift genommen.
Frage ja nicht, wieviel Vieren Papi hat bekommen!

Refr.:
Wenn die Eltern erzählen …….

Papi hat mit andern Jungs in der ganzen Straße
Klingelknöpfe reingedrückt – mit Kaugummimasse!
Und als es dann rauskam hat er´s nicht zugegeben.
Heut´ sagt Oma lachend: „Ja, so sind Kinder eben!“

Mami hat im Kirchenchor absichtlich falsch gesungen
und war immer ganz schön kess zu den großen Jungen!
Und in Oma´s Stöckelschuh´n ging sie raus im Winter.
Heut´ sagt Opa lachend: „Ach, herrlich, diese Kinder!“

Refr.:
Wenn die Eltern erzählen …….

Klein Lena war krank.
Sie lag schon so lang
im Krankenhaus. Ärzten und Schwestern war bang.
Der Arzt sagte schon
in sehr ernstem Ton,
die einzige Chance sei die Operation.
Es nahm tags darauf
die OP ihren Lauf.
Doch aus der Narkose wachte Lena nicht auf.

Mama hat gewacht
bei Tag und bei Nacht
und für sie gebetet, an sie nur gedacht.
Ihr Herz, schwach und klein,
ging nicht von allein.
Nur eine Maschine gab Leben ihr ein.
Der Arzt sagte schon
in traurigem Ton:
Sie kommt nicht mehr lebend aus der Notfallstation!

Doch ihre Mama
saß immerzu da,
hat zärtlich geflüstert: \’Ich bin dir ganz nah!\‘
Undinjeder Nacht
die sie durchgewacht,
da streichelte sie Lenas Köpfchen ganz sacht.
Und wer das gesehn,
blieb mitleidig stehn.
Das Kind konnt` nichts hören und gar nichts verstehn.

Eine Schwester sprach`s aus:
\’Gehn sie endlich nach Haus.
Es ist sinnlos zu reden! Mit dem Kind ist es aus!\‘
Doch die Mama voll Ruh
sprach: \’Ich weiß, was ich tu.
Ich bleib` hier und rede mit ihr immerzu!\‘
Wieder sprach sie zu ihr:
\’Lena, wie geht es dir?
Liebes, wenn du mich hörn kannst, dann zeige es mir!\‘

Eines Tags in der Früh
Öffnet Lena mit Müh
ihre Augen ein wenig, dann lächelte sie!
Ihre Mama lief raus,
und sie rief durch das Haus:
\’Hört, mein Kind ist am Leben! Ich halt`s vor Freude nicht aus!\‘
Es verging noch viel Zeit,
Mühe und Tapferkeit,
bis klein Lena gesund war, doch dann war es so weit:

Lena ging stolz davon
aus der Krankenstation.
Ein paar weinten vor Glück, denn ein Wunder wars schon!

Ling! Ling! Geht das Telefon. Hahahallo? Wer issn da?
Reiner!
Reiner? Welcher Reiner?
Reiner Bienenhonig – hmmmm – der schmeckt! (Reiner Bienenhonig – hmmmm!)

Ling! Ling! Geht das Telefon. Hahahallo? Wer issn da?
Eva!
Eva? Welche Eva?
Eh, fah ma deinen Roller weg!

Komische Namen haben die Leute – naja, die könn´ ja nichts dafür.

Ling! Ling! Geht das Telefon. Hahahallo? Wer issn da?
Dennis!
Dennis? Welcher Dennis?
Dennis schbielen, das macht Schbaß!

Ling! Ling! Geht das Telefon. Hahahallo? Wer issn da?
Edith!
Edith? Welche Edith?
Eh, dit laß ich mir nich jefalln!

Lauter fremde Leute rufen heute an – ob die sich in der Nummer irren?

Ling! Ling! Geht das Telefon. Hahahallo? Wer issn da?
Achim!
Achim? Welcher Achim?
Ach, im Fernsehn kommt heut nischt!

Ling! Ling! Geht das Telefon. Hahahallo? Wer issn da?
Jana!
Jana? Welche Jana?
Ja, na das ist aber lieb!

Naja, die Jana, die war ganz nett – die könnte eigentlich ruhig mal wieder anrufen.

Ling! Ling! Geht das Telefon. Hahahallo? Wer issn da?
Mischka!
Mischka? Welcher Mischka?
Misch kannste ruhig aufn Mund küssen! (Misch kannste küssen wenn de willst!)

Ling! Ling! Geht das Telefon. Hahahallo? Wer issn da?
Heidrun!
Heidrun? Welche Heidrun?
Heid ruhn mer uns ma rischdisch aus!
Oh nein, das nervt! Ich geh heut nicht mehr ans Telefon.
Ich stell jetzt meinen automatischen Anrufbeantworter an!
Hallo! Hier ist der automatische Anrufbeantworter von Tobi.
Tobi? Welcher Tobi?
To be or not to be – thats the question!

STROPHE A

In der Dudeldödelstraße Nummer 1,
wohnt ein kleiner Pudel bei Professor
Heinz.
Schmiert der Pudel früh sein Brötchen,
gibt Professorchen ihm Pfötchen.
In der Dudeldödelstraße Nummer 1.

In der Dudeldödelstraße Nummer 2,
kocht ein Baby für die Mama süßen Brei.
Und die Mama lutscht am Schnuller,
hat gerad´ in den Topf gepullert.
In der Dudeldödelstraße Nummer 2.

In der Dudeldödelstraße Nummer 3,
wird gerad´ eingebrochen von der Polizei.
Und der Räuberhauptmann klingelt,
schreit: „Wir haben sie umzingelt!“
In der Dudeldödelstraße Nummer 3.

In der Dudeldödelstraße Nummer 4,
spielt ein Wellensittich wundervoll
Klavier.
Eine Dame putzt sich lange
auf der Vogelkäfigstange.
In der Dudeldödelstraße Nummer 4.

In der Dudeldödelstraße Nummer 5,
strickt klein Susi für die Oma
Ringelstrümpf´.
Auf der Straße, mit dem Roller,
flitzt die Oma immer doller.
In der Dudeldödelstraße Nummer 5.

In der Dudeldödelstraße Nummer 6,
macht der Lehrer in sein Heft einen
Tintenklecks.
Auf das Heft die Schüler stieren,
schimpfen: „Du sollst nicht so schmieren!“

In der Dudeldödelstraße Nummer 6.

In der Dudeldödelstraße Nummer 7,
kriegt der Doktor vom Patienten was
verschrieben.
Der Patient sagt: „Schmeckt zwar eklig,
trotzdem nehmen sie das täglich!“
In der Dudeldödelstraße Nummer 7.

In der Dudeldödelstraße Nummer 8,
sitzt ein Clown, der über´s Publikum
laut lacht.
Wenn die Leute Faxen machen,
hält er sich den Bauch vor Lachen.
In der Dudeldödelstraße Nummer 8.

In der Dudeldödelstraße Nummer 9,
sieht man Schafe, die den Schäfer gut
betreu´n.
Wächst sein Pelz über die Ohren,
wird er fachgerecht geschoren.
In der Dudeldödelstraße Nummer 9.

In der Dudeldödelstraße Nummer 10,
leben Feinde, die verliebt spazieren geh´n.
Manchmal liegen sie im Grase,
küssen sich auf Mund und Nase.
In der Dudeldödelstraße Nummer 10.

STROPHE B

In der Dudeldödelstraße Nummer 100,
wohn ich selber, und ich bin ganz schön
verwundert.
Leute quatschen rum und stören,
woll´n das Lied schon nicht mehr hören.
In der Dudeldödelstraße, in der
Dudeldödelstraße,
in der Dudeldödelstraße.

Konfetti, Spaghetti, ich kenne einen Mann,
Spaghetti, Konfetti, der frisst soviel er kann.
Zitrone, Melone, zum Frühstück ein Fass Wein,
Melone, Zitrone, zehn Brote und ein Schwein.

Konfetti, Spaghetti, Kartoffeln schluckt er roh,
Spaghetti, Konfetti, und raucht ´ne Menge Stroh.
Zitrone, Melone, er lebt so ungesund,
Melone, Zitrone, drum stinkt er aus dem Mund.

Konfetti, Spaghetti, vom diesem Mordsgestank,
Spaghetti, Konfetti, fall´n Kinder von der Bank.
Zitrone, Melone, nun wird er operiert,
Melone, Zitrone, ein Filter einmontiert.

Konfetti, Spaghetti, geht er zur Tür hinaus,
Spaghetti, Konfetti, dann wackelt´s ganze Haus.
Zitrone, Melone, wenn er einmal verreist,
Melone, Zitrone, der ganze Zug entgleist.

Konfetti, Spaghetti, er schlingt, er schluckt und schmatzt,
Spaghetti, Konfetti, bis Hemd und Hose platzt.
Zitrone, Melone, er geht zu Doktor Schlau,
Melone, Zitrone, der sagt: „Dir fehlt ´ne Frau.“

Konfetti, Spaghetti, er find´ sie Gott sei Dank,
Spaghetti, Konfetti, sie sagt: „Ich mach´ dich schlank.“
Zitrone, Melone, sie tanzt mit ihm und lacht,
Melone, Zitrone, und schmust die ganze Nacht.

Konfetti, Spaghetti, sie küssen sich so sehr,
Spaghetti, Konfetti, er hat kein´ Hunger mehr.
Zitrone, Melone, sie baden heiß und kalt,
Melone, Zitrone, und flitzen durch den Wald.

Konfetti, Spaghetti, sie wälzen sich im Bett,
Spaghetti, Konfetti, und kichern um die Wett´.
Zitrone, Melone, das geht paar Wochen lang,
Melone, Zitrone, dann ist er rang und schlank.

Konfetti, Spaghetti, er ist fünf Zentner los,
Spaghetti, Konfetti, die Liebe ist so groß.
Zitrone, Melone, die Liebe ist so schön,
Melone, Zitrone, ein Wunder ist gescheh´n.

In der holprigen Straße, im hölzernen Haus,
da wohnte ein Mädchen. Das trat kaum heraus.
Sie lebte allein, und sie sprach nur mit Gott.
Mit ihr trieben Kinder oft Spott.

Sie war klein und zierlich und ging etwas
krumm,
denn sie trug unterm Jäckchen ´nen Buckel
herum.
Manchmal warfen Jungs nach ihr Steine und
Dreck
und kreischten: „Eh, Hexe, geh weg!“

Vielleicht war sie siebzig, vielleicht war sie
zehn.
Sie war halt ein Kind, das viel Leid hat
geseh´n.
Sie huschte zur Kirche und wieder nach Haus,
sah bitter und müde meist aus.
Einmal, als sie heim kam, da fand sie entsetzt
im Schnee einen Raben, die Flügel
verletzt.
Und neben dem Tier einen kantigen Stein.
Schnell trug sie den Raben hinein.

Sie zog ihre wollene Strickjacke aus
und machte dem Raben ein Bettchen daraus.
Sie tränkte ein Läppchen in Heilkräutersud.
Wie tat das dem kranken Tier gut.

Sie pflegte den Raben, sang leis in sein Ohr
mal Schlaflieder, manchmal ein
Weihnachtslied vor.
Und lachte, denn immer beim Halleluja,
sang er ein zufriedenes Krah.

Zwar fühlte der Rabe sich wohl in dem Haus.
Doch als er gesund war, wollt er gern hinaus.
Da tat sie ihm traurig die Tür auf, und schon
flog krächzend der Rabe davon.

Sie lachte und weinte vor Kummer und Glück

ganz fern flog das Tierchen und kam nicht
zurück.
Sie schaute und schaute, bis sie nichts mehr
sah.
Noch krümmer als sonst stand sie da.

Der Schnee fiel herab, und der Mond zog her-
auf.
Das Mädchen sah immer noch
blicklos hinauf.
Da flatterte, schwarz, über´m
mondbleichen Schnee
der Rabe, ganz in ihrer Näh´.

Behend ist er auf ihren Buckel gehupft,
hat da mit dem kräftigen Schnabel gezupft.
Und so, als ob man einen Fallschirm
aufknüpft,
sind ihr ein paar Flügel entschlüpft.

Erst hat sie nur leicht ihre Flügel bewegt
und sich dann mit Schwung in die Winde
gelegt.
Zog noch ein paar Kreise hoch über dem Dach

dann südwärts, der Rabe ihr nach.

Heh, war das ein Engel, ein menschlicher
Schwan?
Die in jener Nacht aus dem Fenster raussah´n,
haben unheimlich lange zum Himmel geblickt
und sich in die Arme gezwickt.

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