Keimzeit: Bunte Scherben

K&P Music / BMG, 1993

Titelliste

  1. Amerikanische Liebe
  2. Kling Klang
  3. Breit
  4. Schmetterlinge
  5. Bunte Scherben
  6. Trauriges Kind
  7. Sommernächte
  8. La Vie De La Boheme
  9. See voller Tränen
  10. Kleinod
  11. Oputz I (instrumental)
  12. Alfred
  13. Kling Klang (#2)
  14. Zweiundzwanzig

Besetzung

  • Hartmut Leisegang: bg, mand
  • Roland Leisegang: dr, voc
  • Matthias Opitz: piano, org
  • Ulle Sende: ldgit
  • Ralf Benschu: sax, fl, cl
  • Norbert Leisegang: voc, git
  • Herrmann Naehring: perc
  • Tobias Morgenstern: akk

Liedtexte

Ich steck‘ dir die halbe Tüte Erdnußchips in deinen zuckersüßen Mund. Find‘ dich in einem Comic-Heft wieder, fotografier‘ dich bunt. Graffities machen graue Wände lebendig,
Ich wünschte, ich könnt‘ das auch.
Doch wenn ich überleg‘, was ich denn wirklich kann, Seh‘ ich, daß ich zu nichts taug‘.
Kling, Klang – du und ich die Straßen entlang.

Für diesen Augenblick dich in die Kamera zu kriegen,
Haut mal wieder nicht hin.
Komm‘ und laß‘ uns heute noch nach England fliegen:
God save the Queen.
An der Westküste dann die Promenade runter,
Wo schon der Kapitän wartet:
Guten Tag, zwei Mal bis nach Feuerland, bitte 1“
Das Schiff ist leicht entartet.
Kling, Klang

Bloß von hier weg, so weit wie möglich
Bis du sagst:“Es ist Zeit, wir müssen auf‘s Feuerland zurück,
Nach Hause – im Wiener-Walzer-Schritt…“
Kling, Klang

Breit am Montag, breit am Dienstag –
Und dann am Mittwoch abgestürzt.
Erst wieder Sonntag gibt es neuen Treibstoff,
Du hast die Flugzeit dir selbst verkürzt.

komm, steh auf – los, beweg dich
Der nächste Flug hat seinen Preis.
Jeder für sich ist längst verloren –
Deine blasse Haut ist der Beweis.

Die eine Hälfte glücklich, die andere Hälfte nicht –
Deine Tante Cleo hat es prophezeit.
Brennende Hitze bei den Pyramiden,
Weite Teile Grönlands tief verschneit.
komm, …

Also ist der Mittwoch noch lange kein Sonntag,
Der süße Traum eine Illusion.
Tante Cleo blieb bei den Pyramiden.
Du bist einfach nur deines Vaters Sohn.
Komm, …

Eine Handvoll Diamanten, butterstullenplatt,
Laß‘ ich tanzen auf dem Wasser.
Die springen so wild und stürzen alle ab
Bei diesem Spiel.
Der Wind steht gut, das Wetter ist schön –
Nur die Glitzersteine werden knapp.
Die tauchen ab auf nimmer Wiedersehen
Im Gewühl.
Auf einem Korallenriff liegt ein gesunkenes Schiff –
Mit Diamanten an Bord, an einem gottverlassenen Ort.

Die Brise zum Sturm, der Sturm zum Orkan –
Nicht mal der Steuermann konnte sich retten.
Das Schiff ist samt Logbuch zur Hölle gefahr‘n
Uber Nacht.
Piraten, Piraten rochen den Braten.
Lassen wir ihnen ihren sechsten Sinn.
Meine Edelsteine haben den Weg ihnen klargemacht.
Auf einem Korallenriff

Die Tänzer waren in Wirklichkeit nur bunte Scherben –
Poliert, geschliffen, butterstullenplatt.
Doch das zerbrochene Glas fand keine Erben vor Ort.
Piraten, Piraten – verkauft und verraten,
Hört man die Möwen kichern.
keine Diamanten, keine Golddukaten an Bord.
Auf einem Korallenriff liegt das gesunkene Schiff –
Nur bunte Scherben an Bord, an einem gottverlassenen Ort.

Lass‘ dich mit deinen Tränen nicht von der Sonne erwischen.
Schenk‘ sie mit einem Schluchz dem Wind.
Sag‘ mir, was soll ich anfangen mit einem
Untröstlich, traurig, endlos weinenden Kind?!

Soll ich dir vielleicht eine Geschichte erzählen
Oder Langhalsgiraffen imitieren?!
Wollen wir, wenn du willst,
Mit meinen Glasperlen spielen?!
Wenn du lachst, dann werd‘ ich freiwillig verlieren.

Der Zucker auf deinem Pfannkuchen schmeckt salzig,
Weil du weinst.
Blass, die blauen Knöpfe an deinem Kleid.
Der Pfannkuchenbäcker weiß auch nicht,
Wie das kommt.
Dem Kleiderschneider tut es leid.

Lass‘ dich mit deinen Tränen

Der Wind frischt auf, die Frösche tauchen ab.
Wolken ziehen durch – geschwind.
Die Glasperlen – bunt – glitzern in der Sonne
Und warnen das traurige Kind.

Also, lass‘ dich

Die Schiffe sind weiß und die Sommernächte warm.
Die Leute sind reich und noch immer arm.
Mutter hat gesagt: “Du, Junge, paß‘ gut auf dich aufl“

Ich mag Kinderaugen, denn die sind so frei –
Die lachen und weinen, und sind ehrlich dabei.
Lügen haben kurze Beine und ‘nen dicken Bauch.

Der Himmel ist blau und der Regen nass.
Präg‘ dir nicht so viel ein, und merk‘ dir das:
Ein Vogel zu sein, ohne zu fliegen, macht keinen Spaß.

Deine Falten im Gesicht, die stören mich nicht –
Aber lüg mich nicht an, bitte tu das nicht.
Sei ein braves Mädel, und hör‘ auf mich,
Was ich dir jetzt sag‘.

Ich werd‘ immer älter und nicht ein bißchen weise,
Trink‘ noch nen Schluck, und kicher ganz leise,
Denn Gott allein im Himmel weiß,
Wie‘s um mich steht.

Einen See voller Tränen weine ich,
Weil du sagst:
Bei dir bleiben,
Das geht leider nicht.
Ich wünschte,
Ich hätte das früher gewußt.

Die Fische im See können es auch nicht verstehen,
Warum zwei, so wie wir, auseinandergehen.
Ich wünschte,
Ich hätte das früher gewußt.
Auch die Seerosen scheinen zu weinen,
Wo ihnen so etwas nie passiert.
Ich hab‘ es so furchtbar satt,
Wenn einfach alles an Bedeutung verliert.

Einen See voller Tränen…

Die Frösche tauchen gänzlich ins Wasser ein.
Ich dachte, es würde für immer sein.
Ich wünschte,
Ich hätte das früher gewußt.
Auch die Seerosen…

Und der Wind weht Wolken daher.
Er wühlt den See auf –
Ich stelle mich quer.
Dich einfach zu vergessen,
Das geht nicht mehr.
Ich wünschte,
Ich hätte das früher gewußt.

Sie ist nicht krank und nicht verrückt, nur überdreht,
Wenn sie mit jungen Hunden bellt.
So wie sie aussieht, wie sie spricht, und wie sie geht –
Sie ist ein Kleinod dieser Welt.

Von irgendwoher, irgendwohin – nur der Mond weiß, was sie will.
Afl meine Worte ergeben keinen Sinn,
Also bleib‘ ich lieber still und bring‘ mein Tageswerk zu Ende.
Zwei ungeschickte Hände tun‘s gern.
Auch wenn es Jahre dauern wird, ich bin mir sicher,
Sie werden‘s schon noch lernen.

Hab‘ es versprochen, hab‘ es geschworen,
Ihr Geheimnis zu bewahren.
Mit dem nächsten Neumond ginge sie verloren,
Würde ich es offenbaren.

Sie ist nicht krank …

Zwei plus zwei ist zweiundzwanzig –
Wenn du es glaubst, dann gib mir Bescheid.
Die Schildkröten bringen mir das Tanzen bei –
In aller Gemütlichkeit –
Und geben mir dazu ihr Geheimnis,
Von dem nur noch der Ozean weiß:
Die Zeitblume, blüht sie in Afrika oder am Nordpol,
Tief unter dem Eis?

Die Woche geschickt zu einem Tag gemacht,
Den Tag zu einem Augenblick.
Deine Cleverness hat dir viel Geld gebracht,
Die Mode verlangt es zurück.

Zwei plus zwei

Mit einem katzensprung bis um die Ecke,
Mit einem katzensprung bis ans Meer.
An der Ecke kauf‘ ich mir n Flasch‘ Hörnerbier
Und trink‘ es in einem Zug leer.

Lauf‘ mit mir um die Wette,
Oder lass‘ es sein.
Am Strand, dort, wo die Schildkröten sind,
Hole ich dich ein.

Zwei plus zwei

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