Wir haben fast 30 Jahre gebraucht, um endlich einmal ein Album von Dirk Zöllner zu veröffentlichen. Dabei sind wir dem charismatischen Sänger, Bandleader, Texter und Komponisten in dieser Zeit oft begegnet. Sein 2017er Album „Dirk und das Glück“ weist darum durchaus über seine Person hinaus.
Dirk Zöllner wird 1962 in Berlin geboren. Über seine Mutter lernt er die Musik von Otis Redding kennen, sein Vater bringt ihm die DDR-Combo Renft nahe, erinnert er sich.
1984 wird die Band CHICORÉE ins Leben gerufen, der 1987 das Projekt DIE ZöLLNER folgt. Diese bringen es unter anderem zur Vorband von James Brown und kommen an die Spitze der nationalen Hitlisten. Nur wenige andere bleiben wie er auch nach dem politischen Umbruch gefragt.
Sechs Alben folgen, ehe Dirk Zöllner 1998 sein erstes Soloprojekt startet und – keineswegs nur Nebenschauplatz – schlüpft er 2009 in die Titelrolle der Rockoper „Jesus Christ Superstar“ am der Dresdner Staatsoperette – immerhin drei Jahre auf dem Spielplan.
Dirk Zöllner wird einer drei HIGHligen (neben Herzberg und Dirk Michaelis) und findet in Andre Gensicke einen kongenialen Partner – live wie im Studio. Dem Club der toten Dichter gibt er seine (und den Texten von Heinrich Heine) eine überzeugende, intensive musikalische Stimme.
Seine Autobiografie mit dem Titel „Die fernen Inseln des Glücks“ ist mehr als eine platte Aufzählung musikalischer Stationen und Großtaten. Sie zeugt von literarischen und menschlichen Qualitäten und einer Unangepasstheit, die zwischen Modetrends und der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten für die eigenen Ansprüchen immer würdigen Raum findet. Er hat sich dabei zuweilen auch verrannt, doch ist er nicht nur durch seine Dauertourneen – in verschiedenen Besetzung – immer dran geblieben: mit heftiger Begeisterung wie Empathie, Konsequenz und Wandlungsfähigkeit. Halbe Sachen sind sein Ding nicht, zum Glück!