Stendal. „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ heißt eine altes Kinderspiel, das schon zu Oma und Opas Zeiten beliebt war. Gerhard Schöne, sowie beiden Mitglieder des Gigoi- Theaters Potsdam, Katja Regner und Detlef Gohlke, haben sich neben einer Kinderbuchgeschichte von Jutta Richter auch an dieser Vergangenheitsepisode erinnert. Sie entwickelten daraus eine Clowsgeschichte, die durchsetzt mit den stimmungsvollen Liedern Gerhard Schönes am Sonntagnachmittag im Theater der Altmark Klein und Groß Freude bereitete. Frau Trotzki und Clown Fernando haben Angst im Dunkeln, sie können vor lauter Furcht nicht eine Sekunde schlafen. Bei Schrankenwärter Leuschner, der auch anerkannter Engelforscher ist, suchen sie Rat. Sie erhalten ihn auch: Viel laufen, bis 100 zählen und mehr. Zunächst hilft alles nichts, langsam aber begreifen die beiden, dass auch das Dunkelwerden etwas Natürliches ist, bei dem man sogar Abenteuer erleben kann. Was hier in dürren Worten den so genannten „roten faden“ den Unterhaltungsnachmittag durchziehend schildert, ist in Wirklichkeit ein prächtiger Theaterspaß mit drei großartig aufspielenden Schauspielclowns. Weder Gerhard Schöne braucht als Schrankenwärter Leuschner eine reale Schranke, die er vor dem vorbeirasenden Zug schließt und öffnet, noch benötigen die beiden Clowns Trotzki und Fernando eine Fotoapparat, um ein Gruppenbild mit Leuschner entstehen zu lassen. Das wird alles gekonnt witzig pantomimisch vorgeführt und reizt ständig die Lachmuskeln. Alles entsteht im natürlichen Pantomimespiel, unterbrochen und kommentiert durch die poetischen Lieder Schönes. Auch die Kinder im Saal dürfen gelegentlich mitmachen, beim Lied vom Sonderzug nach Sondershausen, der zum Trampel-, Kitzel-, Kneip-, und Polterzug in die entsprechenden Städte fahren wird und alle im Saal mittrampeln ließ. Das Trio hatte wenig Mühe, sie die Zuschauerherzen im Sturm zu erobern. Sich fürchten vor dem „schwarzen Mann“ ist eben das alltägliche Ereignis, das wohl Jedermann schon einmal erlebte, wie das Überwinden und Lachen über diese Furcht die andere Seite ist, die dazu gehört und Mut macht, Abenteuer zu bestehen. So wie am Ende Frau Trotzki, Ferdinand und Bahnwärter Leuschner alias Gerhard Schöne.