Die Vorbehalte waren förmlich mit Händen zu greifen: Wessis spielen Gundermann-‚ob das gut geht?‘ …
Und tatsächlich spielt die baden-württembergische Kapelle zunächst vor allem gegen die Skepsis, gegen die Erinnerung derer, die Gundermann noch live gesehen haben, und gegen die Trauer. Kondschak benutzt Gundermanns Lieder nicht als Werkzeug für die eigene Profilierung. Er und sein Orchester, in dem ein Stück der alten Vorstellung vom schöpferischen Menschen verwirklicht ist, denn hier machen Chef, Sekretärin, Schauspieler, Regieassistentin und Verwaltungsleiter gemeinsam und sozusagen nebenbei Musik, nähern sich dem rastlosen Sänger mit Liebe, Respekt und Einfühlungsvermögen.(…) Allerdings: Gundermanns Seilschaft war eine Rockgruppe, die Randgruppemncombo ist ein edles Kammerorchester (…) Der stehende Applaus am Ende gleicht einer Verbeugung vor den Wessis, die den Gundermann vor allem für sich entdeckt, aber auch für alle, die es hören wollen, bewahrt haben …