Titelliste
- Als ob nichts gewesen wär
- Es war da eine Zeit
- Madeleine
- Hacker-Rag
- Wenn Du gross wirst inner Kleinstadt
- Ist das etwa nichts
- U-Bahn
- Du tust mir weh
- Was meine Liebste mir tut
- Ernst Lustig
- Ich bin verliebt
- Verkehrte Welt
- Blues in Rot
- Freunde; Goodbye
Besetzung
- Klaus Jenni Renft: vox, baß, boß
- Christian Kuno Kunert: vox, klampfe, keyb, posaune
- Peter Pjotr Kschentz: vox, klampfe, geige, sax, bluesharp
- Heinz Prüfer: vox, klampfen, off-beat-schere uvm.
- Marcus Schloussen: vox, e-baß, oma
- Detlef Delle Kriese: vox, drums, div. Gekloppe & Geklapper
- Jochen Hohl: perc
- Wolfram Boddi Bodag: vox, piano
- Suse Fritzsche & Sabine Mende: vox
- Christiane Ufholz: vox
- Iris Werner: cello
Liedtexte
Katzenjammer im Dezember
In der Tasche keinen Knopp
Nichts als Nieten im Kalender
Und im Horoskop nur Schrott
Januar, Februar, März, April, Mai
Hoppla, es geht gar nicht schwer
Pfeif ich wieder Dideldumdei
Als ob nichts gewesen wär
Jenni hat’ne Braut im „Lampi“ *
Die hat’s hintern Ohren dick
Trabt ’n Kerl vorbei mit Hengstblick
Hat sie schon mal Zeit für’n Ritt
Kummer ist was, was man nicht will
Glück kommt bloß von ungefähr
Nächsten Morgen alles Himmel
Als ob nichts gewesen wär
Wo kommt das her
Daß ich heut nicht traurig sein mag
Was will ich mehr
Wenn’s an deinen Tollkirschen lag
Aller Spaß hat mal ein Ende
Nichts, was mir die Laune nimmt
Weiß man doch, keine Zustände
Gibt es, die für ewig sind
Frühling‚ Sommer‚ Herbst und Winter
Mancher lacht schon lang nicht mehr
Lachend aber sind wir Kinder
Als ob nichts gewesen wär
* „Lampion“, Szenekneipe am Prenzlauer Berg
Es war da eine Zeit
In der das Gold nichts wog
In der man nicht einmal
Für Ruhm und Ehre log
Es war da eine Zeit
In der die Sehnsucht noch
In der Erwartung lag
Und nach Erfüllung roch
Daher
Kamen die Worte
Daher
Kam die Musik
Diese Musik
Es war da eine Zeit
Komm ich im Traum da hin
Da stöhn ich auf vor Lust
Und vor Adrenalin
Daher
Kamen die Worte
Daher
Kam die Musik
Diese Musik
Es war da eine Zeit
In der das Gold nichts wog
Eine Zeit, eine Zeit, eine Zeit
In der die Sehnsucht noch
Nach Erfüllung roch
Madeleine
Warum bist Du so schön?
Wenn die Nächte aufdrehn in der Rue Paradis
Geben Geizhälse Geld aus
Kehr’n Verlierer den Mann von Welt raus
Für’n Lächeln von Dir
Aber hinter Marseille
Leuchten Lichter im Meer
Kreuzen Schiffe auf von weither
Und nur der Fremde, der plötzlich an der Bar steht
Liest aus Deinen Augen, wo’s langgeht:
What about cocaine?
Madeleine, what about cocaine?
Oh, wer kennt die Farben am Firmament
Wenn der Erdenball brennt?
Wer weiß schon genau, wie blau das Licht bricht
Am Eis des Himalaja!
Doch Dein Lippenrot-Trick mit dem Lockblick
Wurde schon gesehn:
In den Blüten von Kakteen
In den Blüten von Kakteen
Wunderschön, Madeleine,
Wirst Du unten stehn
Wo die Schiffe abdrehn in der Früh
Wie satte Hyänen
Und sagen wirst Du: „Mon amour, je t’aime.“
Da muß ich gehen
Madeleine, what about cocaine?
Die Sonne steht über den Gipfeln
Ein Falke fliegt Streife im Tal
Die Holzfäller zücken die Äxte
Bevor sie den Wald überfall’n
Die Bauern ziehn über die Äcker
Sie pflügen die Scholle und säen
Am Abend ziehn sie durch die Schenken
Und lassen die Bierhähne kräh’n
Sie trinken auf Pfarrer sein’ Jüngsten
Der Junge ist gerade mal vier
Er spielt Robin Hood am Computer
Und hackt sich ins Bankengewirr
Die Holzfäller sing’ ihm ein Ständchen
Die Bauern danken dem heiligen Geist
Wenn der Boy mit dem glücklichen Händchen
Dem ganzen Dorf Geld überweist
Sie trinken auf Pfarrer sein’ Jüngsten
Und danken dem Heiligen Geist
Wenn der Boy mit dem glücklichen Händchen
Dem ganzen Dorf Geld überweist
Wir trinken auf Gott und die Liebe
Und feiern den himmlischen Sohn
Wir trinken auf fruchtbare Triebe
Und auf die nächste Million
Wenn du groß wirst inner Kleinstadt
Wenn du groß wirst inner Kleinstadt
Wenn du groß wirst inner Kleinstadt
Fragst du: „Wer kam Großes von hier?“
Wenn du groß wirst inner Kleinstadt
Denkst du bloß, hier hat jeder ’n Rad ab
Du hast Schiß, daß du hier nie wegkommst
Von dir selbst und dem Loch, wo du wohnst
Aus welchem Nest kommen die Kanzler?
Kein Michelangelo kam je aus Rhein-Pfalz
Die Kunst is ’n Teil von ’nem Eisberg
Von dem Teil, den du mit Schnorchel suchst
Wenn du groß wirst inner Kleinstadt
Schlechte Haut und die Haare sind fettig!
Die Leute sehen alle aus wie Bolle
Bist du inner Kleinstadt
Mein Vater schuftet beim Tiefbau
Das ist nix für meine Knochen
Doch wofür ist mein Body gebaut?
Dafür, von hier abzuhaun!
Ich mach nicht gern den Clown inner Kleinstadt
Wollt ihr glotzen, bitte, in Berlin-Mitte
Seht ihr Glatzen, denkt ihr nur an Yul Brunner
So weit kann die Phantasie gehen!
Ich bin kein Otto aus Hamburg an der Reeperbahn
Keine verehrte Tina Turner aus der Popwelt
Könnt ihr mir sagen, wo die sich grad aufhält?
Ich schlag ’n Zelt auf, direkt vor ihrer Tür
Es gibt nur eine Veränderung inner Kleinstadt
Es gibt nur eine Verwendung für ’ne Kleinstadt
Es gibt nur eine Erkenntnis inner Kleinstadt
Du weißt, du willst schnell aus ihr raus
Wenn du groß wirst inner Kleinstadt
Heißt das, du gehst ein inner Kleinstadt
Es gibt nur eine Verwendung für ’ne Kleinstadt:
Du haßt sie
Du weißt, du mußt geh’n
Bevor sie dich hat
Du glaubst, mein Lieber,
Mit der Nase von Anthony Quinn
Wärst auch Du ein Kerl
Dem nie sein Arsch auf Grundeis ging
O.k. – mancher fault ab bei ’ner Flugschau
’n andrer holt sich im Kino, was er braucht
Ich kenne einen, der hat seinen Kick,
wenn er Südseegras raucht
Mit dem Blick auf das Poster von Hemingway
Sieh mich an
Die Zeit kämmt mir das Haar mit Zangen
Ist das etwa nichts?
Weißt du noch, als wir die Frischlinge warn?
Du wolltest sein wie’n Partisan
Ich der Pirat, der alles den Armen schenkt –
Manches kommt halt anders, als man denkt
Aber hör mal
Wie mein Kumpel Saxophon bläst
Ist das etwa nichts?
Wie gern wär ich ein Troubadour
Nach dem die Mädchen schiel’n
Und könnte Harfe spiel’n
Doch in meiner Wiege lag ein Orpheus nicht drin
Das ist alles o.k.
Wenn mein Kumpel Saxophon bläst
Dann ist alles o.k.
Jeden Morgen in der U-Bahn
Rücken alle Männer dicht
In die Nähe schöner Frauen
Keiner spricht
Und die Einen woll’n nach Hause
Und die Andern woll’n zur Schicht
Doch am Ende woll’n sie alle
Ans Licht
Jeden Morgen in der U-Bahn
Liebe auf den ersten Blick
Gleiche Stelle gleiche Welle
U-Bahn-Glück
Und wenn manchmal ’ne Kontrolle
Die Idylle unterbricht
Haben manche einen Fahrschein
Manche nicht
Jeden Morgen in der U-Bahn
Jeden Morgen in der U-Bahn
Die Rede war von Orchideen
Ich seh nur holländische Tulpen stehn
Du tust mir weh
Mag sein, Du kannst nichts für Dein Schwäbisch
Doch damit ist es nicht erledigt
Du tust mir weh
Ich stolpre über Deine Latschen
Mein Cashmere-Hemd hast Du zu heiß gewaschen
Auch mein Toupet
Du hast die Dax-Datei gelöscht
Und „Sack“ gesagt zu meinem Chef
Du tust mir weh
Junge, warum bist Du so böse drauf?
Die Braut, die bringt mich um
Aber ’n bißchen lieb hast Du sie doch auch?
Ich weiß nur nicht, warum!
Wo führt das hin:
’ne Frau ohne Ordnungssinn!
Wie kommt man klar
Mit einer, die nie im Solarium war
Und Kaugummi kaut beim Souper?
Du tust mir weh
Ich kenn mich aus mit Frau’n, mein Kind
Es gibt da welche, die nie stille sind
Du tust mir weh
Ist Dir nicht klar, daß Du Dein Grab streifst
Wenn Du im Bad Lili Marleen pfeifst?
Du tust mir weh
Die Spätzle hab ich aufgegessen
Nur dumm, daß ich von solchen trocknen Späßen
Wenig versteh
Der Wein war auch nicht grad zum Lachen
Ich muß mir Sorgen um Dich machen
Du tust mir weh
Junge, warum bist Du so böse drauf?
Die Braut, die bringt mich um
Aber ’n bißchen lieb hast Du sie doch auch?
Ich weiß nur nicht, warum!
Wo führt das hin:
’ne Freundin mit Öko-Spleen
Was fängt man an
Mit einer Frau, die nicht kochen kann
Nicht mal’n simples Soufflé
Du tust mir weh
Ich hab geträumt
Wie eine dicke Frau mich küßt
Und wenn’s kein Traum gewesen ist
Schön war es doch
Sie nahm mich ran
Oh Mann, die wußte was von Lust!
Auch daß ich nicht für immer bleibe
Hat sie gewußt
Gut ist ein Abschied aus Lachen und Salz
Auch’n Tropfen Malzhopfen tut gut
Gut ist ’ne Mama, die Brot hat und Schmalz
Doch nichts, nirgendwo, ist so gut
Wie das, was meine Liebste mir tut
Es war mal so
Da hatt’ ich Geld wie Sand am Meer
Frag nicht, wie lange ist das her
Vielleicht kommts erst noch
Wovon der Mensch
So träumt, das alles hatte ich
Dann war kein Platz mehr in mei’m Zimmer
Für mein’n Tabak und mich
Gut ist ein Abschied ….
Es fährt ein Schiff
Die Sehnsucht ist sein Steuermann
Sie klopft an Paradiese an
Und schaut sich mal um
Das Schiff indes
Hat keinen Anker mit an Bord
Denn für die Sehnsucht, die ich meine
Gibt’s keinen Ort
Gut ist ein Abschied aus Lachen und Salz
Auch’n Tropfen Malzhopfen tut gut
Gut ist ’ne Mama, die Brot hat und Schmalz
Doch nichts, nirgendwo, ist so gut
Wie das, was meine Liebste mir tut
Ernst Lustig mein Name, stellt er sich vor
Auf’m Arbeitslosenamt – da lachen die nur.
Was kann er dafür, daß er Lustig heißt,
so steht’s jedenfalls im Personalausweis.
Sie fragen ihn mit einem Unterton
Ach bitte Herr Lustig, wie alt sind Sie schon?
50 sagt er – sie glotzen sich an –
dann zieh’n Sie ’ne Nummer und melden sich nebenan an.
Ernst Lustig, mein Name, stellt er sich wieder vor.
Im nächsten Zimmer, da lachen die nur.
Lustig, Ihr Name, das kann doch nicht sein.
Warum so ernst – na komm’se nur rein.
Und Ernst packt aus seinen Lebenslauf –
Er war nie ganz oben aber immer obenauf –
35 Jahre war er auf dem Bau
und 30 Jahre immer die selbe Frau wau wau.
Ernst Lustig ist traurig und will schon geh’n
Hinter vorgehaltner Hand geb’n sie ihm zu verstehn:
Leider gibt’s hier selten was zu lachen,
könnten Sie nicht im Gang ein paar Späße machen?
Und Ernst fängt an in die Luft zu springen
Die Arbeitslosen fangen an zu singen,
es singt und springt das ganze Haus
und Ernst ist endlich aus dem Schneider raus, aus.
Vergeßt mein Geschwätz vom vergangenen Jahr
Und haltet euch fest, was ich sage ist wahr
Ich hab den Schnee nach Gold durchsiebt
Ich bin verliebt
Der Spiegel im Bad hat mich schon jünger gesehn
Und mein Doktor sagt
Wer Rheuma hat soll nicht auf Höhenflug gehen
Doch seht ihr die Wolke, die im Abend glüht?
Das bin ich! Ich bin verliebt!
Ich bin verliebt
Oh, bitte weckt mich nicht auf, wenn’s das nicht wirklich gibt
Ich bin verliebt
Ich kann euch verraten was ‘ne Sternschnuppe wiegt
Ich hab den Schnee nach Gold durchsiebt
Ich bin verliebt
Komm ich wohin, fällt’s Barometer
In jedem Kaff beißt mich jeder verdammte Köter
Und wo es Dachziegel schneit
Da ist mein Kopf nicht weit
Gewinn ich im Lotto, verlier ich den Tipschein
Und der Gaul auf den ich gesetzt hab, tanzt an mit ‘m Gipsbein
Jetzt weiß ich endlich, woran das liegt
Ich bin verliebt
Ich bin verliebt…
Oh weh – ich war nicht auf Paulas Activity-Party
Keinen Zeugen gab’s bei der Trauung von Heike und Hardy
Oh Mama, verzeih, daß ich so lange nicht schrieb
Ich bin verliebt
So treibe ich mit meinem Träumeboot
Von einer in die andre Not
Und fang mir den Wind, der weiterschiebt
Ich bin verliebt
Der Stumme spricht der Taube hört
Heut ist die ganze Welt verkehrt
Die Wolken ham sich Bier bestellt
Und falln durch Lachen auf am Himmelszelt
Die Sechs ist Trumpf beim Grand Ouvert
Der Frieden schießt aufs Militär
Vorm Arbeitsamt gibt’s Großalarm
Da stehn die Jobs nach Arbeitslosen an
Heut lädt Mr. Hyde für’n guten Zweck
Zu Schwof und Schunkel ein
Um Mitternacht tanzt sein Grabstein Step
Dann sucht das Glück euch heim
Das Fernsehn zahlt Verblödenssteuer
Der Teufel fragt: „Ham sie mal Feuer?“
Im Vatikan ist Karneval
Der Elferrat beschließt den Sündenfall
Wach auf, Mauerblümchen, warte nicht
Bis dich dein Traumfrosch küßt
Und du, Trauerkloß, zieh los, für dich
Ist eine Zauberfee in Sicht
Heut lädt Mr. Hyde für’n guten Zweck
Zu Schwof und Schunkel ein
Um Mitternacht tanzt sein Grabstein Step
Dann sucht das Glück euch heim
Es kräht der Hecht, das Wildschwein röhrt
Heut ist die ganze Welt verkehrt
Das Parlament bläst Saxophon
Der Präsident singt einen RENFT-Song
Wach auf, Mauerblümchen ….
Ich singe meinen Blues für einen Mann
Der konnte erzähl’n
Wie rot die Träume war’n in den Ruinen
Da, wo jetzt die Neubauten stehn
Und willst Du wissen, was dem Mann
Von seinen Träumen blieb
Dann frag die Wände in der Zelle
Hohenschönhausen, Drei-Null-Sieb’n
Ich sing den Blues in Rot
Für Einen, der mich nicht hört
So wie in Dunkelheit ’n Kind
Sich laut ’n Lied singt
Sing ich den Blues in Rot
Ich singe meinen Blues für einen Mann
Der konnte erzähl’n
Wie rot die Hoffnung war an runden Tischen
Da, wo jetzt die Chefsessel stehn
Von seinem Heimatland, wo er kein Land sah
Ging er ohne Gruß
Wenn Du nicht weißt wohin, geht’s Dir wie mir
Mit meinem Blues
Ich sing den Blues in Rot ….
Noch ein’n Moment
Noch so ein Klang
Wie das, was uns der Sommer sang
Halt mich noch mal
Sowie vorhin
Bevor die ersten Schwalben ziehn
Goodbye Freunde goodbye
So ist das nun mal
Wenn Zeit beginnt
Kommt gleich danach, daß sie verrinnt
Drum halt ich am Glanz
Der Stunde fest
Bevor sie graue Segel setzt
Das Leben ist nämlich
Gar nicht so schlecht
Daß man sich gar nichts daraus macht
Am Ende macht
Man’s jedem recht
Wenn ein’n die Erde überdacht
Goodbye Freunde goodbye
Noch ein’n Moment
So wie vorhin
Bevor die ersten Schwalben ziehn
Goodbye