Gerhard Schöne: Kinder-Lieder-Galerie

Amiga/Europa, 1989/2004

Titelliste

  1. In die Federn, husch, husch, husch
  2. Der Jahrmarktsathlet
  3. Juschka, unser kleines Kätzchen
  4. Nachbarsmädchen Ingrid
  5. Verliebt
  6. Meine Mama, Tante Brigitta und die hübsche Rita
  7. Das Pony auf dem Rummel
  8. Laß uns eine Welt erträumen
  9. Die Wundergans
  10. Drei Trommler
  11. Guter Mond am Abendhimmel
  12. Ich schreibe in mein Tagebuch
  13. Die schlafende Zigeunerin
  14. Das Heideprinzeßchen
  15. Die Ruine
  16. Die ersten Schritte
  17. Der Schornsteinfeger Egon
  18. Die kleine Zeitungsfrau
  19. Mamas Liebling
  20. Trampelmann
  21. Das Lumpengespenst
  22. Lili, mein zartes Püppchen

Liedtexte

Juschka, unser weißes Kätzchen,
ist ein kluges Tier.
Wenn ich nur den Kühlschrank öffne,
kommt sie schon zu mir.

Sie versteht sich einzuschmeicheln
Und ich fall´drauf rein,
gieße in ihr Katzennäpfchen
etwas Milch hinein.

Meine Eltern sehn nicht gern,
wenn sie im Sessel liegt.
Doch ich kann nicht streng sein,
wenn sie sich so an mich schmiegt.

Wenn ich ihr den Nacken kraule,
schnurrt sie vor sich hin.
Manchmal, glaub´ ich, sie versteht mich,
wenn ich traurig bin.

Wenn ich Juschka was erzähle,
fühle ich genau,
ob sie zuhört, manchmal nickt sie
oder sagt: „Miau.“

Oft ist sie auch eigenwillig,
lässt mich plötzlich stehn.
Ich kann lange „Juschka!!!“ rufen,
sie lässt sich nicht sehn.

Wenn sie satt ist, schläft sie lange,
fast den ganzen Tag.
Manchmal wüsste ich zu gerne,
was sie träumen mag.

Juschka, unser weißes Kätzchen,
ist ein liebes Tier.
Träumt sie nun von Mäusen oder
Träumt sie jetzt von mir?

Du hattest blaue Augen, noch blauer als ein See.
Wenn du mich angeguckt hast, dann tat das Herz mir weh.
Wie kleine, wilde Pferde sprang´s Herz in mir herum.
Dir davon was zu sagen, das war mir doch zu dumm.

Refr.: Ingrid, Ingrid, Nachbars Mädchen, ach, die Wahrheit ist:
Wär´ ich nicht so feig gewesen, hätt´ ich dich geküsst!

Du hattest lange Zöpfe mit weißen Schleifen drum.
Ich hätt´ sie gern gestreichelt und zog nur doof dran rum.
Da hast du nicht geschimpft, nur ganz ernst mich angeschaut.
Warum kann man nur manchmal nicht raus aus seiner Haut.

Refr.: Ingrid, Ingrid, …

Und eines Tages hieß es: Die Nachbarn ziehen aus.
Ich rannte zu euch rüber und klingelte vorm Haus.
Ich wollt´ dich endlich fragen, ob du mich gerne magst,
doch als du mir die Hand gabst, hab´ ich nur rumgeflachst.

Refr.: Ingrid, Ingrid, …

Hallo, weißes Pony, erkennst du mich noch?
Ich war schon am Nachmittag hier.
Bin erst eine Tour Autoscooter gefahr´n.
Den Rest der Zeit war ich bei dir.

Ich bin der, der fast eine Stunde lang ritt.
Mehr Taschengeld hatte ich nicht.
Dann stand ich noch lange am Rand und sah zu
und sah in dein liebes Gesicht.

Da hab ich gesehen, wie traurig du bist.
Du gucktest nur trüb geradeaus.
Du trottetest müde im Kreise herum,
und ich ging bekümmert nach Haus.

Ich konnte nichts essen, mir war richtig schlecht,
doch endlich fiel mir etwas ein:
Wenn ich mir ein Haus kauf ´ mit Wiese und Stall,
dann komm´ ich und werd´ dich befrei´n.

Solang musst du warten, jetzt geht es noch nicht,
wir wohnen im vierzehnten Stock.
Und wenn ich den Fahrstuhl betrete mit dir,
dann gibt es nur Ärger in Block.

Nun sei nicht mehr traurig, es wird alles gut,
hier hab´ ich ´n Stück Zucker für dich.
Mach´s gut, weißes Pony, ich muss wieder geh´n.
Mach´s gut, du, und denke an mich.

Laß uns eine Welt erträumen, die den Krieg nicht kennt,
wo man Menschen aller Länder seine Freunde nennt,
wo man alles Brot der Erde teilt mit jedem Kind,
wo die letzten Diktatoren Zirkusreiter sind.

Laß uns eine Welt erträumen, wo man singt und lacht,
wo die Traurigkeit des andern selbst uns traurig macht,
wo man, trotz der fremden Sprache, sich so gut versteht,
daß man alle schweren Wege miteinander geht.

Laß uns eine Welt erträumen, wo man unentwegt
Pflanzen, Tiere, Luft und Wasser wie einen Garten pflegt,
wo man um die ganze Erde Liebesbriefe schreibt,
und dann laß uns jetzt beginnen, daß es kein Traum bleibt.

Guter Mond am Abendhimmel,
heute weiß schon jedes Kind,
dass kein Mondkalb und kein Schimmel
auf dem Mond zu finden sind.

Auch das Mondschaf ist verschwunden,
und der kleine Mann im Mond –
alles war ja nur erfunden.
Du bist leider unbewohnt.

Dennoch bleibt zu später Stunde
mancher Wand´rer staunend steh´n.
Und es heulen wilde Hunde,
wenn sie dich am Himmel seh´n.

Liebespaare seufzen leise,
enge Herzen werden weit.
Hundert Jahre alte Greise
denken an die Jugendzeit.

Dichter dichten dir Sonette,
Maler schau´n zu dir empor.
Und klein Häwelmann im Bette
träumt von dir noch nach wie vor.

Unser kleiner Christian
kriegte heut´ den ersten Zahn.
Christian kann beißen,
Semmeln zerreißen.
So eine Freude gab´s lange nicht hier.
Mama, die strahlte,
und Papa prahlte:
„Man kann schon sehen, er kommt ganz nach mir!“

Uns´re kleine Barbara
sprach ihr erstes Wort: MAMA.
Und augenblicklich
war´n alle glücklich.
Keiner konnt´ fassen, was eben geschah.
Mama, die strahlte,
und Papa prahlte:
„Morgen sagt sie ganz bestimmt schon PAPA!“

Uns´re kleine Annelie
machte heute ihr Pipi.
Brav in das Töpfchen,
erst ein paar Tröpfchen,
und schließlich strullerte, pullerte sie.
Mama, die strahlte,
und Papa prahlte:
„Unsere Kleine, ein wahres Genie!“

Uns´re kleine Magdalen
kann die ersten Schritte geh´n.
Sie hebt das Füßchen,
schwankt noch ein bisschen,
dann plötzlich saust sie davon wie der Wind.
Mama, die strahlte,
und Papa prahlte:
„Unsere Tochter ist ein Wunderkind!“

Ist das Lesebuch zerrissen,
haben die Ecken Eselsohrn,
sind im Heft zwei Tintenkleckse,
geht dein Füller dir verlorn,
ist der Aufsatz noch nicht fertig,
such die Schuld doch nicht bei dir!
Es gibt eine Erklärung dafür:

Refr.:
Das war das Lumpengespenst,
das die Schule immer schwänzt,
das sich ausruht, wenn du rennst
und Tumult macht, wenn du pennst.
Ja, Ehrenwort, das war das Lumpengespenst!

Ist dein Bettuch vollgekrümelt,
sind die Eltern sehr verstimmt,
weil dein lang vermisster Füller
mitten im Aquarium schwimmt,
sieht dein Zimmer aus wie´n Schlachtfeld,
such die Schuld doch nicht bei dir!
Es gibt eine Erklärung dafür:

Refr.:
Das war das Lumpengespenst …

Kommst du viel zu spät nach Hause,
Schuh und Hose sind verdreckt,
in der Jackentasche hat sich
eine weiße Maus versteckt.
Sollst du das auch noch erklären,
such die Schuld doch nicht bei dir!
Es gibt eine Erklärung dafür:

Refr.: Das war das Lumpengespenst …

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