Interview mit Gerhard Schöne

Freie Presse, Chemnitz

Was finden Sie an unserer Gesellschaft gut und was schlecht?

Gut gefiel mir, dass bis vor wenigen Jahren unsere Gesellschaft durch die beiden Weltkriege von kriegerischen Auseinandersetzungen genug hatte. Dass nun Deutschland immer öfter Soldaten entsendet, drittgrößter Rüstungsexporteur ist und Offiziere fast widerspruchslos an Schulen werben, gefällt mir gar nicht.

Woran glauben Sie?

Ich glaube den Worten Jesu. Besonders seine Bergpredigt könnte für unsere kaputte Welt heilsam sein.

Welche drei Bücher würden Sie unseren Lesern ans Herz legen? „Kinder der Tage“ des gerade verstorbenen Dichters Eduardo Galeano, „Grammatik der Phnatasie“ von Gianni Rodari und „Die Lehre von der Ehrfurcht vor dem Leben“ von Albert Schweitzer

Welche Musik hören Sie im Auto?

Im Auto höre ich mehr Hörbücher. Allein höre ich gern Musik von Bach. Wenn ich meine Kinder zur Schule fahre, bin ich allergisch gegen die übertriebene, gute Laune und Dudelmusik der Morgensendungen. Dann versuche ich, meinen Kindern etwas anderes „unterzujubeln“. Heute waren es Lieder der israelischen Sängerin Noa.

Welches Auto würden Sie gern einmal fahren?

Ein historisches Feuerwehrauto.

Wann war Ihr letzter Konzertbesuch und welcher war es? Da wir fünf Kinder im schulfähigen Alter haben und ich selber oft zu Konzerten unterwegs bin, ist es schon ein Jahr her, dass wir alle gemeinsam in einem Weltmusik Konzert der Reihe „Zwischen den Welten“ in Dresden waren.

Für welchen (unvernünftigen) Wunsch würden Sie viel Geld ausgeben?

Mit meinen Kindern noch einmal den „Cirque de soleil“ besuchen oder den „Cirque invisible“ von Viktoria Chaplin.

Was ist Ihre Lieblingsspeise?

Im Moment Spirelli-Spinat-Auflauf.

Mit welcher Person der Geschichte würden Sie gern tauschen?

Ich hätte gern einmal ein paar Tage in der Haut von Ringelnatz gesteckt.

Wo waren Sie zuletzt im Urlaub und was ist Ihr Lieblingsland?

Unser häufigstes Urlaubsziel ist Ahrenshoop, also könnte ich behaupten, der Darß sei mein „Lieblingsland“. Von den Ländern, die ich (meist beruflich) bereiste, gefiel es mir in Indonesien am Besten. So viel Anmut und Poesie und Wohlklang…

Was sehen Sie sich im Fernsehen an? Zuhause gibt es kein Fernsehen, unterwegs im Hotel sehe ich mir manchmal Dokus an.

Wobei zappen Sie immer weg?

Wo auf Kosten anderer üble Scherze gemacht werden, wo getratscht und gelästert wird.

Wann und in welchem Film waren Sie zuletzt im Kino? Das ist ähnlich lang her, wie der Konzertbesuch. Mit meinem ältesten Sohn war das wohl der Film „Ziemlich beste Freunde“.

Wann waren Sie zuletzt in der Oper/im Theater. Was wurde gegeben?

Ich bin dauernd in Theatern (allerdings wiederum zu den eigenen Konzerten). Aber letzten Sommer waren wir einmal alle miteinander im „Diener zweier Herren“, den ich selbst bereits als Kind gesehen hatte.

Vervollständigen Sie diesen Satz: Wenn ich die Macht dazu hätte, würde ich… die Macht in die Hände erfahrener, einfühlsamer Mütter legen, das würde vielleicht ein liebevolleres und geschwisterliches Zusammenleben der Menschen befördern.

Verraten Sie uns Ihr Lieblingszitat?

Die Vögel singen viel mehr, als ihnen – nach Darwin – erlaubt ist.

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