Wer zum Candlelight- Dinner mit seinem G’schmusi noch eine passende CD sucht, sollte besser nicht die Liebeslieder von Bettina Wegner wählen. Der Abend könnte womöglich in anstrengende Beziehungsdiskussion ausarten. Denn Lust, Freude, Glück, Flirt, Erotik, Schmetterlinge, Spiel, Leichtigkeit oder Leidenschaft sucht man auf diesen CDs vergebens, statt dessen beherrschen Kälte, Verlust, Trauer, Einsamkeit, Betrug und Trennung ihre oft erdschweren Lieder. Die dunklen Seiten der Liebe werden von ihr besungen. Damit wir uns hier nicht falsch verstehen: Das macht sie sehr gut. Sie kann gut singen, ihre klare Stimme hat etwas von einer verletzlichen Festigkeit, sie kann texten und komponieren. Sie beherrscht ein breites musikalisches Spektrum, von der Rockballade, der orchestralen Begleitung bis zur schlichten Gitarre.
Seit weit über 30 Jahren macht Bettina Wegner engagierte Lieder, von den Zeiten des Oktoberklubs bis zu heutigen Aktionen gegen Nazis. Sie spürt in ihren Liedern den Nöten der Menschen nach, ihren Problemen und Ängsten. Ihrer Fähigkeit, dem Ausdruck zu geben, verdankt sie ihren Ruf, eine der profiliertesten Liedermacherinnen hierzulande zu sein. Dem wird sie auch mit ihren Liebes-und Leidensliedern gerecht.