Er war der kreative Kollege von Stefan Stoppok und der geistige Vater von jungen Geschichtenerzählern wie Olli Schulz. Er macht vor allem seit vielen Jahren sein ureigenes Ding: Danny Dziuk, Berliner Liedermacher und unerschrockener Alltagsbeobachter. Zusammen mit seiner Band Dziuks Küche hat er alle zwei Jahre ein neues Album herausgebracht und 2005 ist es wieder so weit – Gebet & Revolver heißt das Werk, das am 5. September erschien und 15 Tracks in fast 70 Minuten Gesamtspielzeit bietet. (…) Danny ist ein so unglaublich aufrichtiger Kerl, dass er im Booklet seiner CDs unter seinen Songtexten sogar die Inspirationsquellen oder die amerikanischen Originalautoren abdruckt, wohlwissend, dass andere Songschreiber diese unerwähnt gelassen hätten, da John Prine und Kinky Friedman nicht jedem geläufig sind. Dziuk weiß um seine musikalischen Folk-Wurzeln und zollt ihnen mit diversen tollen Songs Respekt, u.a. Fisch & Pfeifen oder Was Du Nicht Kannst. Es gibt des weiteren den Talkin’ Blues (Spaghetti & Liebe), den unaufdringlichen Reggae (Down In Jamaica) und das Spielmannslied (Tante Bank). Alles hat seine selbstbewusste Berechtigung und fordert mit ausgebreiteten Ellenbogen seine verdiente Aufmerksamkeit. Kleine, feine Beweise, dass Kunst von Können kommt und dass nur reifer Wein wirklich guter Wein ist. Beim Titelsong Gebet & Revolver ist man sogar geneigt, eine Flasche vom teuersten Bordeaux zu öffnen und das Wort „Dylan“ in den Mund zu nehmen. Ein wunderbar intensives Stück über unsere verrückte Zeit. Danny Dziuk versucht zum Glück nie, seine teils sensiblen Inhalte in Reime oder Versmaße zu zwängen, lässt Sätze auch mal holpern und stolpern, schickt Zeilen über Ecken und Kanten. Das lässt sich dann nicht beim zweiten Mal mitsingen, gräbt sich aber nach dem vierten oder fünften Mal in Herz & Hirn.
Großartig mal ist die Mischung aus leichtem Piano und schwerer Orgel, geheimnisvollem Bass und bedrohlicher E-Gitarre, mal unterlegt er Zeitgeistkritik stampfend, mal jazzig, niemals gekünstelt.