Roll aus der Grube

von Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung

Roll aus der Grube

Baggerfahrer, Liedermacher, Rocksänger, Samurai … Stationen eines Aufschwungs aus der Tiefe. Nicht nacheinander, sondern gleichzeitig und nebenher. Rock Kumpel und Bagger Sänger Gundermann schaufelt sich beharrlich nach oben. Fühlte sich schon 1992 „Einsame Spitze“. Nun hat er mit seinem neuen Album den Gipfel der Halde erklommen. Als Lausitzer Drachentöter: „gib mir die versteckten stiefel wieder/ da draußen schreit mein letzter tag/ ach ich käme so gerne wieder / her zu dir falls ich den drachen schlag.“

So klingt nicht der erste und auch nicht der letzte, sondern der „7te Samurai“ (Buschfunk Musikverlag, Berlin). Einer, der noch singt, was er denkt. Und nicht denkt, was ihm andere singen. Da musiziert das „Silly“ Trio Hassbekker Barton Danz schon mal fröhlich mit. Und macht das gut durchkomponierte Album zu einer Rarität. Gundermanns Texte wirken rauh und hart wie der Gruben Alltag. Und doch bricht durch die spröde Oberfläche das Pflänzchen Phantasie. Bald zart und verkrochen („Herzblatt“), bald bitter lakonisch („Kann dich nicht mehr leiden“), aber auch aufrüttelnd und aggressiv („Sehnsucht nach dem Rattenfänger“) zieht der Rock Poet in die ungleiche Schlacht. Wohl wissend, daß Individualisten darin untergehen. Doch vorher noch kommen mit Gundermann & Seilschaft die fetten Tage“. Am 20. November im Geraer Klub „Komma“. Am 17. Dezember im Erfurter Jugendzentrum Petersstraße.

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