Torero

von Andreas Körner, Dresdener Neueste Nachrichten

Lange Rede, wenig Sinn: „Werkstücke III“ ist erschienen, eine Doppel-CD mit bekannten und (überraschend vielen) unbekannten Liedern. Gundermann wieder solo zur Akustischen. Dass über die homogene, weil geschlossene „Krams“-CD nichts würde gehen können, war klar. Schließlich wurde dafür im Sterbejahr nur ein Konzert mitgeschnitten. Die beiden ersten „Werkstücke“ widmeten sich unveröffentlichten Aufnahmen mit Band(s), gingen vor allem an Chronisten, die neuerliche Solo-Reminiszenz aber geht vor allem wieder ans Herz. Schöne, würdevolle Versionen von „Vögelchen“ und „Streunende Hunde“, „Weisstunoch“ oder „Fliegender Fisch II“ und „Gras“, nicht minder kraftvoll und warm-schattiert „Engel überm Revier“, „Hoywoy II“, „Rastatt“, „Angelina“ „Hey Bruder sag mir“, „Torero“ – Texte zumeist aus den 1980ern, mal roh und rau, mal geschliffen und fein ziseliert.

Wunderbar zudem, wie Gerhard Gundermann in seine Zwischentexten mal drauflosplappert, burschig von naiver Besessenheit und Lust ergriffen, dann wieder munter über alte Kriege und neue Sieger philosophiert, weniger privat als auf „Krams“, weniger witzig, doch nie geschraubt und genagelt, sondern frei von der Leber und dem Bauch weg. Man höre nur die „Star Trek“-Adaption.

Wieder sind die CDs ins erdfarbende „Papp-Pak“ gesteckt, doch gibt es visuell noch ein feines Novum: Die Silberlinge sind Schwarzlinge, in alter Single-Rillenoptik gehalten und also auch bibliophil ein Kleinod. (…)“

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