Dokfilm „Wenzel: Glaubt nie, was ich singe“ ab 11. Mai im Kino!

Wenzel: Glaubt nie, was ich singe | Regie: Lew Hohmann
11. Mai 2023 Im Kino / 1 Std. 30 Min. / Dokumentation

Premieren beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern: Schwerin im Capitol Kino (5. Mai, 17:15 Uhr + anschließendes Konzert von Wenzel in Kino 1 | 6. Mai, 16:45 Uhr | 7. Mai, 16:15 Uhr)
Berlin-Premiere: Volksbühne 12. Mai 2023 mit Film, Konzert und Gespräch
Sachsen-Anhalt-Premiere: Halle, Oper 29. Mai mit Film, Konzert, Gespräch


Aus dem Pressetext:

Wer ihn einmal live auf der Bühne erlebt hat, gerät in seinen Bann und ist Fan für immer. Diese Atmosphäre, Wenzel und sein Publikum, das Authentische seiner oft ironischen, bissigen, aber auch lyrischen Texte und seine Musik auf die Kinoleinwand zu bringen und mit seiner Biografie zu verknüpfen, ist der künstlerische Ansatz des Films. Denn jeder Text, jedes Lied geht zurück auf ganz persönliche Erlebnisse und Erfahrungen von Wenzel. So protokolliert der Film auch, was die Corona-Pandemie mit Künstlern macht und was Wenzel für die Rettung des Kamper Hafens tut.

In Bugewitz unweit vom Stettiner Haff lebt und arbeitet er den größten Teil des Jahres. In Kamp, einem kleinen Hafen in der Nachbarschaft, hat er ein Festival gegründet, inzwischen Kult für über 1000 Besucher aus der ganzen Republik. Wenzel ist der wichtigste lebende Liedermacher im Osten und der wohl leidenschaftlichste in der Republik. Er erhält alle Preise dieser Szene. Der Film erzählt nicht nur seine Biografie, sondern wie sich ein Liedermacher – in der DDR-Kritiker und Provokateur – heute, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung, positioniert. Neben mit Archivmaterial belegten Rückblenden spielt der Film im Heute, zwischen 2020 und 2022. Corona ist ständig präsent.

Wenzel, 1955 in Kropstädt bei Wittenberg geboren, wird aufsässig, als er auf die Oberschule in Wittenberg geht, trägt lange Haare, verweigert das FDJ-Hemd. Von 1976 bis 1981 studiert er Kulturtheorie und Ästhetik an der Humboldt-Universität in Berlin. Er wird Hauptautor der Musik-Theatergruppe „KARLS ENKEL“. Mit Mitteln der politischen Revue und Elementen des Dadaismus kritisieren sie, oft ins Absurde verzerrt, die bestehenden Verhältnisse. Ihr Konzept, ein taktisches Spiel, Integrität in der Kunst zu bewahren, ohne verboten zu werden. Wenzel erlebt Ende der 80er Jahre auch bittere Niederlagen, die ihn an den Rand seiner Existenz bringen. Mit dem Clowns-Dou „MEH&WEH“ machen Wenzel &Mensching 1982 bis 1989 mehrere Programme zum Thema „DaDaEr“. Das Dou wird Kult. Oft werden sie verboten, einmal verhaftet. Und alles wird von der Stasi protokolliert. Sie machen auch nach der Wende noch weiter, mit neuen Attacken.

Lew Hohmanns Film lebt von den offenen Gesprächen mit Wenzel vor dem Hintergrund seiner bewegten Biografie und von der Magie seiner Konzerte. Lieder voll zärtlicher Poesie, andere attackieren mit beißendem Spott die neue Bundesrepublik. Mitreißende Rhythmen, umwerfender Humor und Ironie in seinen Moderationen. Das schätzen auch seine Freund:innen Antje Vollmer, Konstantin Wecker, Andreas Dresen und Christoph Hein. Die Fans finden sich in seinen Texten wieder, die sie bei Konzerten mitsingen. Er ist der Provokateur und Barde geblieben, den man kennt.

„GLAUBT NIE, WAS ICH SINGE“ – TRAILER – Wenzel – Poet und Musikant

Die Tochter des legendären Folksängers Woody Guthrie [This Land Is My Land], Nora Guthrie, lädt Wenzel nach New York ein. Es entstehen zwei CD’s. 2003 singt Wenzel im Mekka der Country-Musik, in der Grand Ole Opry in Nashville. Ein Ritterschlag. Wenzel tourt 3 Monate mit Arlo Guthrie, dem Sohn von Woody Guthrie erfolgreich durch die USA.

Höhepunkt des Jahres: Das Open-Air-Festival in Kamp am Stettiner Haff. Wenzel hat es vor 15 Jahren ins Leben gerufen, als die kleine Gemeinde schon einmal Geld brauchte, um ihren Hafen vor einem Verkauf zu retten. Jetzt will er ein Crowdfunding starten, um den Kauf eines weiteren Teils des Hafens zu finanzieren. Dass es 2020 ausfallen musste, ist für alle schmerzlich, aber 2021 findet es statt. Am Schluss des Konzerts, so gegen 3.00 Uhr in der Früh, singen alle das Kamper Trinklied, inzwischen eine Hymne.

2 Kommentare zu “Dokfilm „Wenzel: Glaubt nie, was ich singe“ ab 11. Mai im Kino!”

  • Annett Witteler sagt:

    Ich wohne im Ruhrgebiet und warte sehnsüchtig darauf, dass es den Film auch hier zu sehen gibt… Wenzels Lieder begleiten mich seit fast 40 Jahren…
    Viele hier kennen ihn nicht… wie auch, er spielt ja nie hier…. wenn er nur käme! Bei der Gundermann-Weltpremiere in der Lichtburg war der Kinosaal voll… auch die Keimzeitkonzerte in Essen, die ich besucht hab, waren von Besuchern und Stimmung her phantastisch. Wir brauchen den Wenzel hier…

    • Lilly Koch sagt:

      Hallo Frau Winkler,
      ab nächste Woche läuft der Film in Hannover. Vielleicht klappt es ja noch mit dem Ruhrgebiet.
      Unter dem Link, den wir in dem Beitrag veröffentlicht haben, können Sie immer mal nachschauen.
      Es grüßt
      Lilly Koch

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