Wo Freygang ist, ist Unruhe. Der Unruheherd war Andre Greiner Pol.
Seit über 1977 Jahren gab er dieser Band ihr Gesicht, ihre Antriebe und Ihren ganz eigenen Stil. Zur DDR- Zeit war die Band mehr verboten (auch schon mal von der Bühne weg verhaftet) als denn durch eine staatliche Spielerlaubnis gesegnet.
Die rechtschaffene, spätere Kultband gab 1977 ihre ersten Konzerte. Häufig wechselte die Besetzung bei der kraftvollen Rock und Blues- Band mit deutschen Texten und hörbaren Punk- und „Scherben“ – Einflüssen. Die West- Berliner „Ton Steine Scherben“ waren zunächst als eine wichtige Orientierung spürbar.
Die Band um Greiner Pol, der sich zwischendurch als Schwarztaxifahrer und Kunstgewerbetreibender über Wasser hielt, engagierte sich fortan in verschiedenen musikalischen Projekten und trat bis zur Wende nur noch in Kirchen oder unter falschem Namen auf.
1989/90 stand sie mitten in der brodelnden Prenzlauer Berg- Szene, gründeten die Kult- und Kulturstätte „Tacheles“ mit oder spielte live in einem Stück des „Berliner Ensembles“. Dieser Spagat war in den Umbruchzeiten keine außergewöhnliche Übung.
Seite 1993 brachte die Band ihre Alben bei BuschFunk heraus. dazu gehören die Studioalben „Land unter“ ( 1998)m „Aus Liebe“ (2001) und 2004 „Nr. 9“ und diverse Live-Alben aus allen Zeiten sowie DVD und Songbücher.
Zu den Konzerten ist nicht nur der sogenannte vierte Stand zugegen, sondern ungewöhnlich viele junge Gesichter als auch Menschen in feinem Zwirn. „Der Blues muß bewaffnet sein, sonst hört dich kein Schwein“, sang Andre Greiner- Pol. In der Nacht zum 15.12. 2008 starb Andre Greiner Pol völlig überraschend an einem Herzinfarkt daheim.
Seine Musiker haben als „Freygangband“ einen Neuanfang gewagt und mit dem Album „Orange“, versucht dort weiterzumache. Andre ist mit seinen letzten Aufnahmen darauf enthaltenen. .
2015 veröffentlicht die Freygangband in Eigenregie „Tanz global“ ein der Bandgeschichte durchaus würdiges Nachfolgealbum. 2019 löste sich die Band unspektakulär auf.
