Gerhard Gundermann

Gerhard Gundermann

Über Gerhard Gundermann

wurde 1955 in Weimar geboren, starb am 21. Juni 1998 in Spreetal (bei Hoyerswerda) an einer Gehirnblutung.

Nach Abitur und abgebrochener Offiziersschule, Hilfsarbeiter und Qualifikation zum Maschinist für Tagebaugroßgeräte in der Lausitzer Braunkohle, Texter und Schlagzeuger der Brigade Feuerstein allerdings ohne Mitgesangserlaubnis, 1982 Liederzirkus-Tournee mit Gerhard Schöne, Programme und Märchen für Kinder, nach Auflösung der Feuersteine erste Soloauftritte (1986) und Projekte (u.a. Männer Frauen Maschinen, Erinnerungen an die Zukunft, Heimatlieder), Texte für mehrere Silly-LPs, 1990/91 Gundermann und Die Wilderer, Doppelkopf Maurenbrecher- Gundermann- Abend 1992/93. In der Folgezeit erscheinen alle vier Gundermann-Alben bei BuschFunk

Für die Album- Tournee „Einsame Spitze“ (1992), deren Einspielung die Silly-Musiker auch als Dankeschön übernehmen, erreicht Gundermann schlagartig erstmals eine größere Öffentlichkeit und formiert er eine neue Band: Die Seilschaft mit der er bis 1998 seine Bandauftritte bestreitet.

in dieser Zeit folgen in rascher Folge der Jahrespreis der Liederbestenliste des SWR 1993 für Sehnsucht nach dem Rattenfänger u.a. mit einem Auftritt im Tübinger LandesTheater, 1994 Konzerttourneen 1994 mit Bob Dylan und Joan Baez sowie 5500 Menschen in der Jungen Garde (Dresden) beim Open Air -Konzert gemeinsam mit Keimzeit, Preis der Deutschen Schallplattenkritik 1995 und 1997, ab 1997 arbeitslos mit Umschulung zum Tischler, neues Soloprogramm und CD „Engel über dem Revier“- es sollte seine letzte sein.

Gundermann gehörte –immer im Spagat zwischen Bagger und Bühne – zu den prägenden wie populärsten Künstlern und Musikern der Nachwendezeit. Sein plötzlicher Tod – wie der von Tamara Danz – löste tiefe Trauer und Fassungslosigkeit aus. In einem Nachruf schreibt DER SPIEGEL: „Wenn es stimmt das die Ostdeutschen eine kulturelle Minderheit sind, dann war Gundermann deren Stimme.“

Bei BuschFunk sind seine vier Studioalben, zwei Songbücher, ein Dokfilm (in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Richard Engel) sowie fünf Archiv- CDs, in einer Werkstücke- Reihe erschienen.

Zum 10. Todestag organisieren ein Tribut-Konzert in der dann ausverkauften Berliner Columbia-Halle.  Erstmals  treten dort Dresen, Prahl und  Gabriele Schmeide in kleiner Formation vor großer Öffentlichkeit auf.- was folgen haben wird. Auch die Seilschaft, Gundermanns Band zwischen 1992 und 1998, formiert sich zum ersten Mal wieder nach seinem Tod, und wird begeistert die 3000 in der Halle.

Am 21. Februar 2015 wäre Gundermann sechzig Jahr alt geworden. Über fünfzehn Jahre nach seinem allzu frühen Tod ist sein musikalische Erbe so lebendig wie kaum eines anderen Musikers hierzulande. Das dies so ist, daran haben viele einen, manche einen besonderen Anteil.

Fast scheint es, wäre seine Popularität über die Jahre noch gewachsen, kämen mehr, und vor allem sehr junge Zuhörer zu den Konzerten verschiedener Formationen. Allen voran die Randgruppencombo aus Tübingen unter der Leitung von Heiner Kondschak, die seit dem Jahr 2000 mittlerweile über 200 Konzerte gegeben hat und deren fast Tradition gewordenen fünf Konzerte am Jahreswechsel in Tübingen und Berlin (seit 2012 auch in Leipzig) stets ausverkauft sind.

Zu Gundis 60. Geburtstag kommen wieder neue Gesichter und Gesichtspunkte hinzu.

Zwei Sonderkonzerte gibt u.a. die DRESEN / PRAHL & BAND + mit den Gästen Judith Holofernes, Gisbert zu Knyphausen, Wenzel und Tobias Morgenstern.
In Hoyerswerda formiert sich ein großer Bürgerchor und in Leipzig an der Theater- und Musikhochschule  die „Schauspielbrigade“, in welcher 18 Schauspieler und Studenten Gundermann Songs einen ganz eigenen Ton geben.

Ende 2016 erscheinen erstmals die beiden Dokumentarfilme von Richard Engel auf DVD. Die zwei Filme aus zwei Gesellschaften sind mehr als nur eine Zeitreise.

In der Kufa Hoyerswerda entsteht ein Gundermann-Archiv und eine Schaltzentrale gleichen Namens.

Mit Filmpreviews und Konzerten startet im August 2018 der Andreas Dresen Film „GUNDERMANN“, gespielt von Alexander Scheer.  Scheer singt auch die Songs des Spielfilmes ein, dessen Soundtrack bei BuschFunk erscheint, und wird erster Frontmann der Scheer | Dresen – Band, die seitdem in unregelmäßig, jedoch dabei sehr erfolgreich durch ganz Deutschland tourt. Der Film erhält  2019 fünf LOLAs und das Leben und künstlerische Werk von Gerhard Gundermann eine noch tiefere und breitere Aufmerksamkeit.  

Große Theaterhäuser – wie das Staatsschauspiel Dresden und Schwerin, die Theater in Magdeburg und Halle kommen ab 2021 – leider mitten in der heftigen Covid-Zeit – mit eigenen Stücken heraus. In Halle und Dresden sind („Blase Blume auf Sand“ und „Alle oder keiner. Eine Revue über Helden, Gras und Kohle“ auch 2024/25 auf deren Spielplänen.

Die Randgruppencombo gibt nach 22 Jahren von August bis Dezember 2022 ihre letzten Konzerte.

2023 veröffentlichen wir erstmals die beiden, letzten Studioalben („Frühstück für immer“ und „Engel über dem Revier“)  in einer Sonderedition.

Der Kinofilm GUNDERMANN, in der Regie von Andreas Dresen, in welchem Alexander Scheer die Hauptrolle übernimmt, hatte am 23.August 2018 seinen Kinostart und wird u.a. mit einigen Previews (Filmnächte am Elbufer, Kulturarena Jena, Kulturbrauerei Berlin) in der Kombination mit Konzertparts gefeiert.

GUNDERMANN, Trailer 2018

Veröffentlichungen

Tribut an Gundermann. Columbiahalle 21.06.2008 (DVD)

BuschFunk, 2009

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